17.10.2016 - 5 Situation in der freien Jugendarbeit in Greifswald

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Wortprotokoll

Herr Höfert als jugendpolitischer Koordinator des Stadtjugendringes (SJR) dankt für die Möglichkeit, im Ausschuss über die freie Jugendarbeit in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald berichten zu können. Er berichtet an Hand einer Präsentation über die Realität und die Potentiale der Jugendarbeit in Greifswald. Der Greifswalder Jugendring e. V. versteht sich als Dachverband von 23  verschiedenen Vereinen und  Initiativen und versucht die zahlreichen Angebote zu koordinieren und mit Kreis- und Landesjugendring zu vernetzen.

(Die Präsentation ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.)

 

Im Anschluss berichtet Herr Guderian über die Arbeit der Straßensozialarbeiter in Greifswald. Er teilt mit, dass die MitarbeiteInnen durch den engen Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen sehr genau Veränderungen in den Verhaltensweisen und Problemlagen registrieren  können. Die Themen und Arbeitsfelder haben sich in der letzten Zeit nicht wesentlich geändert. Es gibt zu wenige  Rückzugsräume für die Jugendlichen, um ihre Lebenswirklichkeit zu gestalten. Nach wie vor spielen auch Erfahrungen mit Alkohol und illegalen Drogen ab dem 12. Lebensjahr eine zunehmende Rolle. Damit einher geht Beschaffungs- und Kleinkriminalität.  Treffpunkte für Kinder und Jugendliche sind neben den Anlagen am Dubnaring die Parkplätze an den Supermärkten in Schönwalde I und II. Dazu kommen in der Innenstadt die Credneranlagen und in letzter Zeit wieder die Wallanlagen. Größere Probleme gibt es bei der Einhaltung der Schulpflicht und die Wahrnehmung der Aufsichts- und Erziehungspflicht durch einige Eltern. Herr Guderian betont, dass es darauf ankommt, den Kindern und Jugendlichen situationsgerechte Hilfsangebote zu unterbreiten. Dazu müssten neue Angebote und Strukturen geschaffen werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Straßensozialarbeit ist die Arbeit mit jungen Erwachsenen, die das 18. Lebensjahr zwar erreicht haben, aber noch nicht in der Lage sind, ihre Alltagsprobleme zu meistern. Wegen Spannungen in den Familien besteht auch eine latente Gefahr für Jugendliche obdachlos zu werden. Als positives Beispiel benennt Herr Guderian den Treffpunkt am Dubnaring in Schönwalde I. Dort treffen sich nicht nur Jugendliche, um außerhalb von Vereinen miteinander Sport zu treiben, sondern auch Familien und Senioren.

 

Herr Khalil erkundigt sich, warum beim Stadtjugendring keine Jugendsportvereine vertreten sind.

Herr Höfert sagt, dass der SJR offen auch für Sportvereine sei.

Herr Kramer möchte wissen, warum der SJR AfD-Mitglieder bei Veranstaltungen ausgeladen hat.

Herr Höfert verweist an einen Beschluss des Landesjugendringes an den man sich gebunden fühle. Im Übrigen habe er die Gründe Herrn Kramer schon per E-Mail mitgeteilt.

Wegen der guten Erfahrungen im Landtag regt Frau Dr. Schwenke ein Projekt „Jugend in der Bürgerschaft“ an. Weiter macht sie den Vorschlag, sich im Ausschuss über die Nutzung der Sportanlage Dubnaring durch die Jugendlichen zu beschäftigen.

Frau Felkl verweist darauf, dass über Jahre hinweg sehr erfolgreich das Projekt „Demokratie im Rathaus“ gelaufen ist. Daran könnte man anknüpfen.

[Herr Al Najjar verlässt um 19:00 Uhr die Sitzung.]

Herr Berndt bittet Frau Felkl um eine Liste aller Antragsteller, die sich um finanzielle Förderung bei der Stadt beworben haben.

[Herr Carls verlässt um 19:05 Uhr die Sitzung.]