10.01.2019 - 9.10 Modellbaukommune Greifswald

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Die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald beschließt:

 

I. Antrag für eine Modellbaukommune Greifswald: Implementierung von BIM für

Greifswalder Bauprojekte

 

  1. Die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald beauftragt den Oberbürgermeister, ein Konzept für eine „Modellbaukommune Greifswald“ zu entwickeln. Im Mittelpunkt des Konzepts soll die Implementierung von Building Information Modeling (BIM) in die Planung und Umsetzung von Bauprojekten der Stadt stehen. Das Konzept soll als Grundlage für eine Bewerbung auf Fördermittel bei den zuständigen Ministerien des Landes und des Bundes dienen und konkrete Maßnahmen und personelle Maßgaben vorsehen, die im Zuge der Fördermittelzusage realisiert werden. Dabei soll die Stadt proaktiv regionale Akteure des Handwerks und der Bauwirtschaft frühzeitig einbinden und damit eine regionale Implementierung von BIM ermöglichen.

 

  1. Die Stadtverwaltung wird angehalten, im Rahmen der Konzepterstellung gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Planen und Bauen zusammenzuarbeiten und Unternehmen und Akteure in Deutschland einzubinden, die bereits Erfahrungen in der Implementierung von BIM besitzen. Zur Unterstützung der Konzepterstellung und der Möglichkeit der überregionalen Vernetzung wird die Stadtverwaltung angehalten, die Vorteile einer Mitgliedschaft im Netzwerk buildingSMART Germany zu prüfen.

 

  1. Für die Erstellung des Konzepts zur „Modellbaukommune Greifswald“ wird die Stadtverwaltung angehalten, die Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern, die Kreishandwerkerschaft Greifswald-Ostvorpommern, die Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern und den Unternehmerverband Vorpommern proaktiv mit einzubinden. Das Konzept soll im Zuge der Fördermittelbeantragung konkrete Aussagen zu die Einwerbung von Fördermitteln für regionale und lokale Betriebe und Unternehmen der Bauwirtschaft beinhalten, um die notwendigen Investitionen für die Implementierung von BIM in kleinen und mittelständischen Unternehmen zu fördern.

 

II. Für einen Mentalitätswechsel: Tag des Handwerks an Greifswalder Schulen

  • Die Bürgerschaft beauftragt den Oberbürgermeister, in enger Abstimmung mit den unter I. genannten Kooperationspartnern, für die beruflichen Möglichkeiten im Handwerk an den Greifswalder Schulen zu werben. Hierfür wird ein jährlicher Tag des Handwerks an den weiterführenden Schulen in Greifswald angeregt, an dem sich die Greifswalder Schülerinnen und Schüler über Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten im Handwerk informieren können. Die Umsetzung der Maßnahme soll im Jahr 2019 erfolgen.

 

III. Faire Löhne in der Baubranche, insbesondere auf den Baustellen der Stadt

Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald bekennt sich zu der Notwendigkeit von fairen und gerechten Löhnen in der Bauwirtschaft als wesentlicher Schlüssel für die Gewinnung von Fachkräften. Zur Umsetzung dieses Ziels wird der Oberbürgermeister beauftragt, zu prüfen, inwieweit die Stadt Greifswald Rahmenbedingungen für Vergaben erlassen kann, die über die im Gesetz über die Vergabe öffentlicher Aufträge in Mecklenburg-Vorpommern Vorgaben hinaus gehen (Mindest-Stundenentgelt von 9,80 Brutto) und sich an den jeweiligen Tarifverträgen der Branchen orientieren. Die Stadtverwaltung soll im Zuge der Prüfung für ein bereits abgeschlossenes Bauprojekt der Stadt etwaige Mehrkosten der Bürgerschaft und ihren Gremien zur Kenntnis geben.“