21.02.2011 - 7.3 Weiterführung des Bauvorhabens Sanierung und Ne...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 7.3
- Sitzung:
-
Bürgerschaft
- Gremium:
- Bürgerschaft (BS)
- Datum:
- Mo., 21.02.2011
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage der Verwaltung
- Federführend:
- Import
- Zuständigkeit:
- mit Änderungen
Beratung
Zu TOP: 7.3 Weiterführung des Bauvorhabens Sanierung und Neubau Stadthaus
B264-14/11
Herr Hochheim bringt anhand einer Präsentation die Beschlussvorlage ein und
nimmt die Begründung vor.
Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bringt Herr Dr. Fassbinder folgenden
Änderungsantrag ein: Dabei entschuldigt er sich für die unkorrekte Formulierung
im ausgereichten Papier unter Punkt 6.
Folgende Punkte der Beschlussvorlage werden gestrichen bzw. geändert:
Punkt 4 der Vorlage wird komplett gestrichen.
Punkt 6 wird folgendermaßen geändert: „sind alle Regressmöglichkeiten zu
prüfen und ggf. durchzusetzen“ und „ alle Möglichkeiten ausgeschöpft, alle
finanziellen Forderungen abzuwenden oder ggf. zu minimieren.“
Punkt 7 wird folgendermaßen geändert: Es wird im zweiten Satz ergänzt: ...der
Bauausschuss „und der Finanzausschuss“.
Folgende Passage wird ergänzt: „Diese Information erfolgt anhand eines einheitlichen,
formalisierten Berichtwesens. Das Berichtwesen muss jederzeit
die Terminkontrolle und Kostenverfolgung über alle Projektphasen ermöglichen
und Überschreitungen deutlich signalisieren. Die genaue Ausgestaltung
des Berichtwesens soll in der nächsten Finanzausschusssitzung erfolgen.
Es wird ein Punkt 8 ergänzt: 8. Es wird spätestens zur nächsten Finanzausschuss-
Sitzung ein einzelner Verwaltungsmitarbeiter/ eine -mitarbeiterin
benannt, die für das Projekt verantwortlich ist. Er/ Sie ist Ansprechpartner/-
in für alle Beteiligten und Betroffenen. Er ist gegenüber den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der Stadtverwaltung sowie allen Gremien der Bürgerschaft
in allen Fragen das Projekt betreffend auskunftsfähig. Er/ Sie ist zuständig
für die Berichterstattung (Punkt 7).“
Es wird ein Punkt 9 ergänzt: 9. Die BauBeCon wird in keiner Form am weiteren
Projekt beteiligt.
Herr Hochheim erklärt sich für die Verwaltung mit den vorgeschlagenen Änderungen
der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einverstanden, gibt aber zu bedenken,
dass die Formulierung im Punkt 9. so nicht umsetzbar ist, da die Stadt vertraglich
an den Sanierungsträger gebunden ist.
Im Rahmen der Diskussion erweitert Herr Dr. Bittner auf Anregung von Herrn
Hochheim den Punkt 9. durch die Formulierung „bei der Bauausführung“.
Für die CDU-Fraktion gibt Herr Kruse die Stellungnahme ab. Unter anderem stellt
er fest, dass auch unter Mitwirkung des Begleitausschusses „Technisches Rathaus“
eine Kostensteigerung auf das jetzige Maß nicht zu verhindern gewesen
sei. Wichtig sei, heute zu einer Abstimmung zu kommen, um weiteren Zeitverlust
zu vermeiden. Festzustellen sei, legt Herr Kruse dar, dass die Zentralisierung der
Verwaltung in der ehemaligen Post der richtige Weg gewesen sei.
Für die Linksfraktion erläutert Herr Dr. Kasbohm anhand einer Präsentation die
Stellungnahme. Diese Präsentation liegt in der Kanzlei der Bürgerschaft zur Einsichtnahme
vor.
Herr Dr. Kerath weist für die SPD-Fraktion darauf hin, dass die in der Beschlussvorlage
genannten Zahlen nicht die ganze Wahrheit sei, sondern die Gesamtkosten
noch wesentlich höher ausfallen werden. Die Rede ist von mindestens 15,5
EURO, die die Sanierung insgesamt kosten wird.
Die SPD-Fraktion ist der Meinung, dass es richtig sei, dieses Technische Rathaus
zu Ende zu bauen, schon alleine, weil die Serviceleistungen der Stadtverwaltung
bürgerfreundlich an einem Ort konzentriert werden.
Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen spricht Herr Dr. Bittner. Seine Fraktion
ist der Meinung, dass es weitere Mehrkosten geben werde, so dass man am Ende
bei ca. 16,5 Mio. EURO liegen wird. Im Rahmen seiner Ausführungen weist er
darauf hin, dass jede Steigerung ohne weitere Unterstützung aus dem Haushalt
der Stadt gezahlt werden muss. Herr Dr. Bittner erinnert, dass seine Fraktion seit
2006, 2007 und 2008 vor dieser Situation gewarnt hat. Es gab diverse Anfragen
und Anträge.
Herr Hoebel bringt für die FDP-Fraktion zum Ausdruck, dass seine Fraktion dem
Stadthaus eigentlich nie positiv gegenüber eingestellt war. Das Resümee ist die
Verbesserung des Controllings innerhalb der Stadtverwaltung gegenüber Dritten
bzw. Beteiligten. Als verantwortlichen Verwaltungsmitarbeiter würde seine Fraktion
Herrn Hochheim präferieren.
Herr Multhauf meldet sich im Rahmen der Diskussion. Ohne jemanden übertrumpfen
zu wollen, prophezeit er eine Kostenentwicklung von anfangs 6 Mio.
EURO auf das Dreifache. Er äußert seinen Eindruck, dass zu jedem Zeitpunkt
die Verwaltung (in der Person von Herrn Arenskrieger und Herrn Dr. König) das
Stadthaus wollte, egal was es kostet. Das sei die Hauptursache dafür, dass dieses
Projekt so ausgeufert sei.
Herr Multhauf bezweifelt, schon allein wegen der Kreisgebietsreform, dass die
Verwaltung im neuen Stadthaus 242 Arbeitsplätze benötigt. Er bestreitet alle
Vorzüge, die das zentrale Verwaltungsgebäude bringt.
Als Mitglied des Untersuchungsausschusses beantragt Herr Multhauf, einen zusätzlichen
Punkt aufzunehmen, mit dem der Oberbürgermeister beauftragt wird,
mindestens in jeder Bürgerschaftssitzung über den Stand der Umsetzung des
Bürgerschaftsbeschlusses zu berichten.
Der Präsident fasst zusammen, dass die Änderungsanträge der Fraktion Bündnis
90/Die Grünen von der Verwaltung übernommen werden.
Damit lässt er über den Änderungsantrag von Herrn Multhauf abzustimmen.
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich bei 10 Ja-Stimmen und einigen
Stimmenthaltungen abgelehnt
Damit lässt der Präsident über folgenden Beschluss zur Weiterführung des Bauvorhabens
Sanierung und Neubau des Stadthauses abstimmen:
1. Das Bauvorhaben Sanierung und Neubau Alte Post mit allen 3 Anbauten soll
auf der Grundlage der durch das Büro IPRO Dresden überarbeiteten Planung
mit einem Kostenvolumen von 12.018.200 EUR fortgeführt werden. Die Fassadengestaltung
an der Rakower Straße ist entsprechend den Empfehlungen
des Baubegleitausschusses vorzunehmen. Hieraus entstehende Mehrkosten
erhöhen den vorgenannten Kostenrahmen.
2. Sollte bis zum 31.03.2011 der Grunderwerb für den Anbau III nicht gesichert
sein, erfolgt die Sanierung und der Neubau mit nur 2 Anbauten mit einem
Kostenvolumen von ca. 11,2 Mio. EUR.
3. Der Raumbelegungsplanung mit einer Gesamtzahl von 238 Mitarbeitern und
5 Beratungsräumen wird zugestimmt. Bei Entfall des Anbau III reduziert sich
die Anzahl der Mitarbeiterplätze auf 215.
4. Das Bauvorhaben darf erst weitergeführt werden, wenn der Haushalt 2011
durch das Innenministerium genehmigt ist.
5. Bezüglich der verlorenen Aufwendungen sind alle Regressmöglichkeiten zu
prüfen und ggf. durchzusetzen und alle finanziellen Forderungen abzuwenden oder ggf. zu minimieren.
6. Der von der Bürgerschaft eingesetzte Begleitausschuss Technisches Rathaus
beendet seine Arbeit. An seiner Stelle ist künftig der Bauausschuss und
der Finanzausschuss regelmäßig über den Baufortschritt und die Kostenentwicklung
zu unterrichten.
Diese Information erfolgt anhand eines einheitlichen, formalisierten Berichtwesens.
Das Berichtwesen muss jederzeit die Terminkontrolle und Kostenverfolgung
über alle Projektphasen ermöglichen und Überschreitungen deutlich
signalisieren. Die genaue Ausgestaltung des Berichtwesens soll in der
nächsten Finanzausschusssitzung erfolgen.
7. Es wird spätestens zur nächsten Finanzausschuss-Sitzung ein einzelner
Verwaltungsmitarbeiter/ eine -mitarbeiterin benannt, die für das Projekt verantwortlich
ist. Er/ Sie ist Ansprechpartner/-in für alle Beteiligten und Betroffenen.
Er ist gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung
sowie allen Gremien der Bürgerschaft in allen Fragen das Projekt
betreffend auskunftsfähig. Er/ Sie ist zuständig für die Berichterstattung
(Punkt 6).
8. Die BauBeCon wird bei der Bauausführung in keiner Form am weiteren Projekt
beteiligt.
Abstimmungsergebnis: bei 32 Ja-Stimmen, 6 Gegenstimmen und
1 Stimmenthaltung beschlossen