07.03.2011 - 5.7 Ergebnisse des Prüfauftrages zur Lage und den P...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5.7
- Datum:
- Mo., 07.03.2011
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage der Verwaltung
- Federführend:
- Import
Beratung
Zu TOP:
5.7.
Ergebnisse des Prüfauftrages zur Lage und den Perspektiven der
Theater Vorpommern GmbH
Herr Dr. Steffens erläutert den Bericht der Geschäftsführung (liegt allen
Ausschussmitgliedern vor). Die wirtschaftliche Ausgangslage der
Gesellschaft sieht so aus, dass nach Auslauf des Tarifvertrages Ende
des Jahres 2011 ab 2012 ohne Haustarifvertrag ein Defizit in Höhe von
ca. 800.000 EUR entsteht.
Es wird die prognostische Entwicklung der Gesellschaft
- ohne Maßnahmen
- Spartenschließungen
- Spartenreduzierungen und
- Spartenreduzierungen ohne Haustarifvertrag
dargestellt. Des Weiteren wird ein Vorschlag der Geschäftsführung
über „flankierende Maßnahmen“ bei Fortbestehen der Selbstständigkeit
der Theater Vorpommern GmbH unterbreitet und mögliche
Kooperationen mit anderen Theatern aufgezeigt. Untersucht wurden zu
erwartende Auswirkungen der Kreisgebietsreform und eine evt. Betreibung der Stadthalle. Auch wurde eine Herauslösung des Theaters
Putbus aus der Theater Vorpommern GmbH und Fortführung als
eigenständige Struktur in Verantwortung des Landkreises Rügen oder
einer zu findenden neuen Trägerschaft geprüft.
Herr Dr. Bartels kritisiert, dass die Beschlussvorlage dem Prüfauftrag
nicht gerecht wird. Es wurde mit dem Prüfauftrag gefordert, ein
künstlerisches Konzept vorzulegen. Daher sollte die Vorlage an die
Verwaltung zurückverwiesen werden.
Herr Dr. Fassbinder kritisiert, dass außer Einsparpotenziale beim
Personal keine weiteren Möglichkeiten aufgezeigt wurden, wie z. B. im
Bereich Mieten, Fuhrpark, Immobilien, Werkstätten und dergleichen. Er
fragt an, ob auch die Möglichkeit einer Auslagerung der
Öffentlichkeitsarbeit geprüft wurde.
Eine Auslagerung der Öffentlichkeitsarbeit wäre möglich, so Herr Dr.
Steffens, aber gerade dort arbeiten wenig Mitarbeiter, und seiner
Meinung nach wäre es gut, wenn man gerade in die
Öffentlichkeitsarbeit mehr investieren könnte, um die Häuser präsenter
zu machen.
Berechnungen in den anderen Bereichen können erst detailliert
durchgeführt werden, wenn man konkret sagen kann, in welche
Richtungen Spartenschließungen in welchen Größenordnungen
vorgenommen werden sollen. Herr Dr. Steffens möchte nicht unerwähnt
lassen, dass bereits in den letzten Jahren erhebliche
Sachkostenreduzierungen in verschiedenen Bereichen erfolgten, da
durch den Tarifvertrag auf Personalkostenebene keine Reduzierungen
möglich waren. Selbst Theaterwohnungen (in HGW und HST) sowie der
Standort Falladastraße wurden aufgegeben, so Herr Dr. Steffens.
Herr Hochheim ergänzt, dass Einsparpotenziale nur noch die
Betriebskosten umfassen könnten, die Sachkostenebene ist
ausgeschöpft.
Prognosen, wie es nach 2017 aussehen wird, können zum jetzigen
Zeitpunkt nicht gegeben werden.
Herr Kolbe hinterfragt, ob auch Möglichkeiten der Einnahmesituation
geprüft wurden. Herr Dr. Steffens betont, dass leichte
Preissteigerungen erfolgten, aber gibt auch zu bedenken, dass die
Breite des Publikums in der Region eine kräftige Preiserhöhung nicht
tolerieren würde.
Herr Dr. Steffens gibt zu bedenken, dass der Haushalt 2011 zwar
ausgeglichen ist, aber nichts Unvorhergesehenes passieren darf
(Krankheit der Schauspieler u. ä.). Im Jahr 2012 ist mit erheblichen
Verlusten zu rechnen, wenn nicht im Vorfeld Maßnahmen ergriffen werden. Durch den geltenden Haustarifvertrag können frühestens Mitte
2011 Maßnahmen eingeleitet, die frühestens ab Mitte 2012 wirksam
werden. Wenn keine Kombination aus Haustarifvertrag und
Zugeständnissen der Mitarbeiter und Gewerkschaften erzielt wird, dann
blieben für einen ausgeglichenen Haushalt in 2012 nur die
Kündigungen. Da die aber erst ab Mitte 2012 greifen würden, ist das
finanzielle Problem für 2012 noch nicht beseitigt. Deshalb plädiert Herr
Dr. Steffens für die Varianten 7 und 10, weil diese so einschneidend
sind, dass eine längerfristige Sicherung gewährleistet wäre.
Herr Mundt lässt über die Vorlage abstimmen.
Abstimmungsergebnis: 8 Ja-Stimmen
3 Gegenstimmen
1 Stimmenhaltung