14.09.2020 - 8.2 Sanierung Theater Greifswald - Weiteres Verfahr...

Beschluss:
ungeändert abgestimmt
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Wortprotokoll

Herr Kremer bringt die Vorlage ein. Der derzeitige Kostenrahmen von 45 – 50 Mio. EUR basiert auf der Leistungsphase 2 der Planung. Die konkrete Detailplanung schließt sich an, wodurch sich dann der Kostenrahmen nochmals verändern könnte (z. B. gibt es noch keine technische Lösung für die Rabitzdecke). Auch steht der Anbau weiterhin zur Disposition (nach Abriss Neubau – dadurch Einsparungen von ca. 1 Mio. EUR). Nach einer Telefonkonferenz mit der zuständigen Staatssekretärin hat das Land analog wie in Rostock und Schwerin eine 50%ige Förderung in Aussicht gestellt. Herr Kremer stellt klar, dass trotz dieser Förderung ein gewaltiger Eigenbetrag für die UHGW stehen bleibt. Das Gebäude kann in dem jetzigen Zustand nicht mehr lange betrieben werden (schlechter Bauzustand, statische Probleme). Man muss sich der Problematik jetzt stellen und eine Lösung finden, um spätestens 2022 mit der Sanierung zu beginnen.

 

Für Fragen stehen der designierte Intendant, Herr Dörnen, und der Technische Direktor, Herr Schaaf, zur Verfügung.

 

Frau Socher möchte wissen, ob es eine Interimslösung für den wegfallenden Anbau gibt und wie es sich mit den Parkflächen verhält.

 

Herr Kremer erklärt, dass eine Interimslösung in jedem Fall benötigt wird. Für Verwaltungsmitarbeiter wird in Erwägung gezogen, Räume anzumieten. Die Frage zu den Parkflächen kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden, da die Außenanlagenplanung noch nicht so weit fortgeschritten ist. Genauere Details hierzu werden nachgeliefert.

 

Frau Görs kritisiert die stattgefundene Informationsveranstaltung ohne vorherige Informationsunterlagen. So war es nicht möglich, gezielt Fragen zu stellen. Bezüglich der Kantinenversorgung wird nachgefragt, ob seitens des Immobilienverwaltungsamtes auch Umzugspläne für die Mitarbeiter der Kantine getroffen werden. Des Weiteren bemängelt Frau Görs, dass es kein Ausweichquartier für die Theaterbespielung für die Bauphase geben soll und die Open-Air-Bühne für eine Betrachtung nicht in Erwägung gezogen wird. Auch sollte die Möglichkeit eines Busshuttles zwischen Greifswald und Stralsund untersucht werden. Ebenfalls beanstandet Frau Görs, dass die Theaterwerkstätten nicht in eine Planung einbezogen wurden.

 

Herr Kremer informiert, dass die Kantine in den Umzugsplänen keine Berücksichtigung finden wird. Bezüglich Ersatzstandorte wurden viele Varianten untersucht, aber aus Kostengründen (keine war unter 4 Mio. EUR) verworfen wurden.

 

Herr Dörnen sieht es auch kritisch, 3 Jahre kein Theater in Greifswald spielen zu können. Es wird weiterhin nach einer Ausweichspielstätte gesucht (Halle oder Zelte auf Langzeit, die dementsprechend dann gedämmt werden), die weit unter 4 Mio. EUR liegen. Einen Busshuttle vorzuhalten, wird u. a. aus Zeitgründen (man wäre von 18:00 Uhr bis 24:00 Uhr unterwegs) sehr kritisch gesehen. Auch hätte dies für Stralsund negative Folgen, weil dort dann für Stralsunder weniger Theaterkarten zur Verfügung stehen würden. Es wird an einer finanziell umsetzbaren Lösung gesucht.

 

Herr Noack appelliert an die Ausschussmitglieder, sich jetzt auf das Bauvorhaben zu konzentrieren, nur dann hat das Theater eine Zukunft. Eine Interimslösung für eine Ausweichspielstätte sollte so einfach, wie möglich, sein. Herr Noack bittet Herrn Kremer um eine enge Begleitung, enge Kostenbegleitung und regelmäßige Informationen.

 

Eine Theaterentwöhnung kommt auch für Herrn Krüger nicht in Betracht, der Ansatz einer Zeltlösung wird für richtig erachtet. Herr Krüger regt an, ein Outsourcing der Verwaltung nicht nur für die Bauphase, sondern auch für den Regelbetrieb zu untersuchen, um somit Platz für Fundus und Technik zu schaffen. Des Weiteren wird hinterfragt, ob die jetzige Kantinenbetreibung noch zeitgemäß ist; eine grundsätzliche Versorgung wird befürwortet, aber nicht mehr in dieser Art. Hierzu möchte Frau Bruns auch wissen, warum die Kantine nicht öffentlich zugänglich ist. Des Weiteren werden noch Erläuterungen zum Konzept der Barrierefreiheit benötigt.

 

Herr Kremer erläutert, dass derzeitig alle Verwaltungsmitarbeiter des Theaters auch im Theater untergebracht sind, auch die, die für Stralsund Leistungen erbringen. Bisher gab es keine Raumprobleme. Bei einem Neubau könnte man Überlegungen bzgl. Outsourcing anstellen, aber dann wären laufende Mietkosten abzudecken. Was man in Erwägung ziehen könnte, wäre, die gemeinsamen Leistungen für Greifswald und Stralsund zu splitten. Die „Kantinenversorgung“ resultiert aus einem Beschluss aus dem Jahr 2013. Die Aufgabenstellung einer Vollküche (ca. 200.000 EUR) kommt vom Theater. Eine Barrierefreiheit ist in einem Neubau des Anbaus gut umsetzbar. Ein Zugang über den Haupteingang ist barrierefrei derzeitig auch aus Gründen des Denkmalschutzes nicht gewährleistet. Herr Manske ergänzt, dass man zwar in engem Kontakt mit der Denkmalpflege steht, aber es bislang auch keine Forderung seitens des Theaters dazu gab. Die bisherige Verfahrensweise wurde weiterhin als praktikabel angesehen. Man wird sich aber dieser Thematik noch einmal annehmen. Es wurde kein Mehrbedarf für Rollstuhlfahrer im Theaterraum seitens des Theaters gefordert.

 

Zur Barrierefreiheit ergänzt Herr Schaaf, dass für schwerhörige Besucher Induktionsschleifen geplant sind. Die Anzahl der Rollstühle ist gesetzlich geregelt (1 % der Zuschauer müsste ein Rollstuhlplatz zugewiesen werden können), dies wären für das Greifswalder Theater 4. Die Stühle im Theatersaal sind leicht ein- und ausbaubar, sodass es ggf. kein Problem darstellt, Erweiterungen zu schaffen. Auch dürfen Rollstuhlfahrer ohne Begleitpersonen aufgrund der vorhandenen Brandschutzordnung (dort ist geregelt, dass das Einlasspersonal im Gefahrenfall den Rollstuhlfahrer zu unterstützen hat) eine Theaterveranstaltung besuchen. Die Möglichkeit, dass Rollstuhlfahrer in den Kassenbereich fahren können, sollte mit den örtlichen Behörden besprochen werden. Herr Krüger bittet zu der gesamten Thematik um Einbeziehung der AG „Barrierefreiheit“.

 

Herr Dr. Kerath hält die Forderung nach einer sofortigen Planung für eine Interimsspielstätte und deren Kostenabdeckung für unabdingbar. Frau Görs gibt einen Hinweis um Beachtung der Lärmschutzproblematik.

 

Auf Verweis von Frau North bzgl. einer Bespielmöglichkeit der Bühne in der Stralsunder Straße erklärt Herr Schaaf, dass die Bühne für eine künstlerische Umsetzung zu klein ist und nicht in das Grundkonzept des Theaters passt. In Bezug auf Auswirkungen auf den Klimaschutz (mit „Nein“ in der Vorlage vermerkt) sollte die Umsetzung der Sanierung so klimafreundlich, wie möglich, gestaltet werden.

 

Herr Krüger schlägt aufgrund der vielen Unwägbarkeiten eine Verschiebung in den nächsten Gremienlauf vor. Er möchte ein Gesamtkonzept mit allen Kostengruppen zur Entscheidung vorgelegt bekommen. Auf die Frage nach öffentlicher Zugänglichkeit der Kantine erklärt Frau Baas, dass dies aus förderrechtlicher Sicht nicht möglich ist (Einnahmeerzielungsabsicht durch Öffnung nach außen steht Förderrecht mit Städtebaufördermitteln entgegen- „Wettbewerbsverzerrung“). Herr Kremer sieht bei einer Verschiebung den Sanierungsbeginn für 2022 in Gefahr. Er schlägt vor, mit der in Aussicht gestellten Förderung von 50 % in die Haushaltsgespräche zu gehen.

 

Herr Krüger ruft zu einem Beschluss aller Fraktionen zur Bürgerschaftssitzung auf, an das Land zu appellieren, das Theater Greifswald genauso gleichzustellen, wie Mecklenburg. Des Weiteren stellt Herr Krüger den Antrag, im ersten Absatz das letzte Wort „wird“ durch „werden kann“ zu ersetzen:

 

„Die Bürgerschaft beschließt, das Konzept zur Sanierung des Theaters dahingehend zu ändern, dass der aus dem Jahr 1954 stammende Anbau durch einen Neubau ersetzt wird werden kann.“

 

Über den Antrag wird abgestimmt.

 

Abstimmungsergebnis: 15 Ja-Stimmen

 

Auf Nachfrage, warum keine energetische Sanierung des Hauptgebäudes geplant ist, informiert Herr Manske, dass dies u. a. auch mit dem Denkmalschutz zusammenhängt und sich deshalb schwierig gestaltet, aber durchaus eine Energieeffizienz in der Nachhaltigkeit enthalten ist.

 

Über die Vorlage wird abgestimmt.

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Abstimmungsergebnis:

 

Ja-Stimmen

Nein-Stimmen

Enthaltungen

14

0

1

 

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