30.05.2022 - 4 Fragen, Vorschläge und Anregungen der Einwohner...

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Wortprotokoll

Drei Vertreter*innen der Initiative Greifswald Zero

. informieren darüber, dass sie Unterschriften für ein Bürgerbegehren sammeln, bei dem über die Klimaneutralität Greifswalds bis 2030 entschieden werden solle.

. bitten, die Zielsetzung in der Beschlussvorlage „Greifswald Klimaneutral 2035“ (BV-V/07/0565) auf das Jahr 2030 zu verändern. Es müsse ein Planungsbüro beauftragt werden, welches unverzüglich einen Klimaaktionsplan für das Stadtgebiet aufstelle. Bei Berücksichtigung der durch das Bürgerbegehren angedachten Maßnahmen könnten erhebliche Kosten und Aufwand eingespart werden. Es müsse jetzt gehandelt werden, um das 1,5 Grad-Ziel einhalten zu können.

Laut des UN-Generalsekretärs António Guterres verblieben nach der Lektüre des aktuellen Berichts des Weltklimarates noch 30 Monate, um die von Menschen gemachten Treibhausgas-Emissionen zu senken und die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Das Erreichen der Kipppunkte müsse verhindert werden, um Teile der Welt in einem bewohnbaren Zustand zu erhalten.

. befürworten, dass der Oberbürgermeister und die Bürgerschaft bereits handeln.

Der Wandel biete u. a. ein wirtschaftliches Potential. Greifswald könnte durch den geringeren Energie- und Ressourcenverbrauch Kosten sparen und die gesellschaftlichen Folgekosten des Klimawandels reduzieren sowie insgesamt lebenswerter werden.

 

Eine Vertreterin der Bewegung Fridays for Future

. erklärt, welche Folgen drohen würden, wenn sich das Verhalten hinsichtlich des Klimaschutzes nicht ändere. Bei gleichbleibenden Bedingungen gehe man davon aus, dass bis 2100 ein Drittel der Welt unbewohnbar sei. Dadurch würde es vermutlich zu ca. 3,6 Mrd. Klima-Geflüchteten kommen, was Auswirkungen auf das zukünftige Zusammenleben hätte.

Wann werden die Menschen diesen lebensfeindlichen Pfad verlassen und wann hören sie auf, ihre Lebensgrundlage zu zerstören? Die Antwort liege bei jedem einzelnen.

 

Theodor Schnar (ein Bürger)

. schließt sich seinen Vorredner*innen an. Es seien Änderungen im Energie-, im Bau-, im Bildungs- und Agrarsektor erforderlich. Diese könnten umgehend auf kommunaler Ebene angegangen werden. Beispielsweise könnte geprüft werden, ob die Stadtwerke Greifswald GmbH ihre Prozesse auf Wasserstoff umstellen könne. Mithilfe von Windenergie würde hier Wasser elektrolysiert, um Wasserstoff generieren zu können. Mehr Dächer in der Stadt könnten mit Photovoltaik ausgestattet werden. Im Bausektor könnten strengere Regeln für Neubauten eingeführt werden. Architects for Future hätte gezeigt, welche Möglichkeiten es gebe. Die Erkenntnisse müssten zu den Menschen und in die Unternehmen getragen werden, um eine breite Masse zu informieren und zu mobilisieren.

 

Herr König

. könne das vorgetragene Anliegen der Bürger*innen nachvollziehen.

. erklärt, dass bestimmte Vorgänge nicht geändert werden können. Es liege nicht daran, zu wenig kreative Ideen zu haben, sondern die Stadt habe nur in einem bestimmten Rahmen die Möglichkeit, zu handeln. Bei den übrigen Thematiken sei Greifswald auf das Mitwirken anderer Menschen angewiesen – beispielsweise Privatpersonen oder Unternehmen.

Insbesondere in den letzten Jahren sei eine Vielzahl an Maßnahmen bereits auf den Weg gebracht worden. Wiederum gebe es Vorschläge, die wegen unterschiedlicher Ursachen nicht umsetzbar seien (z. B. aufgrund vertraglicher Bindungen oder der Absicherung der Kostendeckung durch Einnahmen).

. habe sich seit Jahren intensiv mit dieser Problematik auseinander gesetzt und hält 2035 für ein realisierbares Ziel.

Es sei unehrlich, wenn die Bürgerschaft ein früheres Ziel beschließen würde, obwohl sie wüsste, dass dieses nicht zu erreichen sei.