Beschlussvorlage der Politik (ö) - BV-P-ö/07/0136
Grunddaten
- Betreff:
-
Mahdregime an Bodenbeschaffenheit, Klima und Artenvielfalt anpassen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage der Politik (ö)
- Federführend:
- Politik
- Antragsteller/in:
- Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Finanzen, Liegenschaften und Beteiligungen (FA)
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Beratung
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27.09.2021
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Erledigt
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Ausschuss für Bauwesen, Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Nachhaltigkeit (BuK)
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Beratung
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28.09.2021
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Erledigt
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Ausschuss für Bildung, Kultur, Universität, internationale Beziehungen und Wissenschaft (BiA)
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Beratung
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29.09.2021
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Erledigt
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Ausschuss für Bauwesen, Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Nachhaltigkeit (BuK)
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Beratung
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07.10.2021
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Gestoppt
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Hauptausschuss (HA)
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Beratung
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●
Gestoppt
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Bürgerschaft (BS)
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Beschlussfassung
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Beschlussvorschlag
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, mit lokal geeigneter Anpflanzung und einem entsprechenden Mahdregime die Grünflächen der Stadt an das durch den Klimawandel geänderte lokale Klima und die jeweilige Bodenbeschaffenheit anzupassen und damit die Artenvielfalt von Pflanzen und Insekten zu fördern.
Dafür sind folgende Maßnahmen zu ergreifen:
- In Kooperation mit der Universität sind Karten der örtlichen Flora der städtischen Grünflächen zu erstellen. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Bodenbeschaffenheit, der Artenvielfalt und des tatsächlichen Zwecks der jeweiligen Fläche ist ein pflanzen-, insekten- und klimafreundliches Mahdregmine für jede Fläche zu erarbeiten und umzusetzen.
- Die Kooperation mit der Universität soll auch eine Informations- und Aufklärungskampagne zu Flora und Fauna auf ausgewählten Flächen umfassen. Dazu soll eine Beschilderung vor Ort erfolgen. Für die künstlerische und kreative Ausgestaltung der Schilder ist ein Ideenwettbewerb auszurufen. Er wird mit einem Preisgeld in Höhe von 1000 Euro versehen, die dem Klimafonds zu entnehmen sind.
- Die Ortsteilvertretungen sind aufgerufen, sich mit Vorschlägen für ausgewählte Flächen in ihren Ortsteilen sowie mit dem Angebot einer Finanzierung von fachkundigen öffentlichen Führungen aus Mitteln des Ortsteilbudgets zu beteiligen. Für die Organisation der Führungen ist die GMG anzufragen.
- Überwiegend soll die natürliche Flora und Fauna auf Blühstreifen und anderen städtischen Grünflächen gefördert werden. Sind dennoch Anpflanzungen vorgesehen, so müssen die gewählten Pflanzen dem lokalen Klima und der jeweiligen Bodenbeschaffenheit angepasst sein.
Sachdarstellung
Regelmäßiger Umbruch und Neubepflanzung von Blühstreifen sind arbeitsaufwändig und kostenintensiv.
Eine kostengünstige, nachhaltige Alternative stellt die Förderung der lokalen Pflanzenvielfalt (und damit auch des Insekten- und Vogelreichtums) durch ein angepasstes Mahdregime dar. Insbesondere Zeitpunkt und Frequenz der Mahd sind von Bedeutung, sodass die Samen vorkommender Blühpflanzen ausreifen können, während gleichzeitig eine Verbuschung der Flächen verhindert wird. Eine Aufklärung der Bevölkerung über den natürlicherweise vorkommenden und durch das passende Mahdregime geförderten Artenreichtum der Greifswalder Grünflächen trägt zur Akzeptanz der Maßnahmen und zum Verständnis für diese bei.
Hierzu gehört insbesondere eine entsprechende Beschilderung vor Ort oder auch mit QR-Codes zu weiterführenden Informationen.
Für die Gestaltung der Beschilderung soll ein Ideenwettbewerb ausgelobt werden. Das Preisgeld von 1000 Euro soll dem Klimaschutzfonds entnommen werden.
Die Ortsteilvertretungen sind aufgerufen, in ihren Ortsteilen geeignete Flächen auszuwählen, die für eine Beschilderung in Frage kommen.
Außerdem kann das Ortsteilbudget genutzt werden, um fachkundige Führungen für die Bürger_innen zu den Grünflächen durchführen zu lassen.
Um ein passendes Mahdregime sowie ansprechende Informationskampagnen zu erarbeiten, bietet sich eine Zusammenarbeit mit der Universität an. Hier wurde bereits großes Interesse signalisiert, die Stadt entsprechend zu unterstützen.
Sofern doch Anpflanzungen auf Blühstreifen oder städtischen Flächen geplant sind, sind die Pflanzen so auszuwählen, dass sie dem lokalen Klima und der vorherrschenden Bodenbeschaffenheit angepasst sind. Hierfür eignen sich Pflanzen, wie sie in Süd-Sibirien vorkommen. Aber auch im Thüringer Becken herrscht ein vergleichbares Klima wie mittlerweile in Greifswald vor. In der Stadt Erfurt hat man jahrelange Erfahrungen mit städtischen Anpflanzungen gemacht. Davon sollte Greifswald profitieren. Es bietet sich ein Austausch mit den dort zuständigen Mitarbeitenden der Stadtverwaltung im Bereich Grünflächen an.
Finanz. Auswirkung
Haushalt |
Haushaltsrechtliche Auswirkungen (Ja oder Nein)? |
HHJahr |
Ergebnishaushalt |
ja |
2023 |
Finanzhaushalt |
ja |
2023 |
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Teil- haushalt |
Produkt/Sachkonto/ Untersachkonto |
Bezeichnung |
Betrag in € |
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1 |
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Kosten für Beschilderung (Material und Aufstellung) |
10.000 |
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HHJahr |
Planansatz HHJahr in € |
gebunden in € |
Über-/ Unterdeckung nach Finanzierung in € |
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1 |
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HHJahr |
Produkt/Sachkonto/ Untersachkonto Deckungsvorschlag |
Deckungsmittel in € |
1 |
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Folgekosten (Ja oder Nein)? |
ja |
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HHJahr |
Produkt/Sachkonto/ Untersachkonto |
Planansatz in € |
Jährliche Folgekosten für |
Betrag in € |
1 |
2024 ff. |
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Pflege der Beschilderung |
500 |
Auswirkungen auf den Klimaschutz
Ja, positiv |
Ja, negativ |
Nein |
x |
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Begründung:
Die Förderung lokaler Flora und Fauna ist nachhaltig. Die Pflanzen nutzen nicht nur der Artenvielfalt und verringern klimaschädigende Emissionen bei häufiger erforderlichen Mahden, sondern sparen auch Bewässerung und Düngung, da sie an das bestehende Klima angepasst sind und weniger Pflege bedürfen.