Informationsvorlage - IV/07/0046

Dem Ausschuss für Bauwesen, Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Nachhaltigkeit werden die Varianten der Vorplanung für die Baumaßnahme Umgestaltung der Straße An den Wurthen vorgestellt.

 

 

Die Stadt plant die Umgestaltung der Straße An den Wurthen. Ziel ist die Aufwertung dieses städtebaulich wichtigen Bereiches und die Sicherstellung der Erschließung der vorhandenen Wohn- und Gewerbenutzungen sowie des Bebauungsplanes Nr. 55 - Hafenstraße -.

 

Vorgesehen sind ein grundhafter Ausbau der Fahrbahn, die Anlage von Stellplätzen und Gehwegen, die Erneuerung der Straßenentwässerung und Straßenbeleuchtung. Die Stadtwerke Greifswald GmbH und das Abwasserwerk Greifswald werden in diesem Zusammenhang ihr Leitungssystem erneuern. Die Verlegung eines neuen Rahmenkanals soll zur Entlastung des bestehenden Regenwassersystems beitragen. Die vorhandenen Baumhasel-Bäume auf der östlichen Straßenseite können bei diesem Leistungsumfang nicht erhalten werden, so dass Baumfällungen erforderlich sind.

An der Einmündung in die Wolgaster Straße soll eine Lichtsignalanlage errichtet werden.

 

Vom 28.01.- 18.02.2021 erfolgte eine Öffentlichkeitsbeteiligung, bei der den Bürger*innen drei Gestaltungsideen vorgelegt wurden. Im Ergebnis der Beteiligung sind 48 Mails mit Hinweisen, Ergänzungen und Vorschlägen eingegangen. Diese wurden von den Fachämtern geprüft und gemeinsam mit dem Planungsbüro ausgewertet.

 

Vom beauftragten Ingenieurbüro IPO Unternehmensgruppe GmbH Greifswald wurden daraufhin im Rahmen der Vorplanung 4 Varianten erarbeitet:

 

Alle Varianten beinhalten

–         Ausbau als Tempo-30-Zone

–         6 m breite Fahrbahn (Begegnungsverkehr Bus-Bus)

–         Verschwenkung der Fahrbahn zur Verkehrsberuhigung

–         Bremsschwellen zur Verkehrsberuhigung - Einbau von Teilaufpflasterungen oder Straßeneinengung und Plateauaufpflasterungen (über gesamte Fahrbahn)

–         Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn. Gemäß Regelwerk ist diese Führung in einer Erschließungsstraße mit Tempo-30-Ausweisung eine verkehrssichere Variante. Die Anlage von Radschutzstreifen (in Tempo-30-Zonen zulässig) ist auf Grund der zur Verfügung stehenden Verkehrsraumbreiten nicht möglich.

–         Anlage von Stellplätzen für Schwerbehinderte

–         Entfall der vorhandenen Bäume auf Grund sehr umfangreicher Tiefbauarbeiten (Herstellung eines Regenwasser-Rahmenkanals und Umverlegung der Schmutzwasserkanalisation durch das Abwasserwerk Greifswald sowie Umverlegung einer Fernwärmeleitung und Errichtung einer Trinkwasserleitung durch die Stadtwerke Greifswald).

–         Anpflanzen neuer Bäume

–         Anlage einer Lichtsignalanlage an der Einmündung Wolgaster Straße / An den Wurthen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer und Gewährleistung der Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes

–         Die Standorte für E-Ladeinfrastruktur und Fahrradabstellanlagen werden in der weiteren Planung berücksichtigt.

 

Unterschiede bestehen hauptsächlich in der Gehweg- und Kfz-Stellplatzanordnung

 

Variante 1

–         beidseitige Gehwege im gesamten Fahrbahnverlauf

–         südlicher Abschnitt: Längsparken auf der Ostseite

–         nördlicher Abschnitt: Senkrechtparken auf der Westseite

–         70 Stellplätze, davon 6 für Schwerbehinderte

 

Variante 2

–         Ostseite: durchgehender Gehweg

–         Westseite: ca. 50 m Gehweg, danach Grünstreifen (Fußgänger muss Straßenseite wechseln), ab B-Plangebiet Nr. 55 Gehweg

–         südlicher Abschnitt: Längsparken auf der Ostseite

–         nördlicher Abschnitt: Senkrechtparken auf der Westseite

–         60 Stellplätze, davon 6 für Schwerbehinderte

 

Variante 3

–         Ostseite: durchgehender Gehweg

–         Westseite: ca. 80 m Gehweg, danach Senkrechtstellplätze (Fußgänger muss Straßenseite wechseln), ab B-Plangebiet Nr. 55 Gehweg. Südliche Gehwege in geringer Breite.

–         südlicher Abschnitt: Senkrechtparken auf der Westseite am Zaun des Alten Friedhofs

–         nördlicher Abschnitt: Senkrechtparken auf der Ostseite

–         90 Stellplätze, davon 6 für Schwerbehinderte

 

Variante 4

Kombination der Variante 1 für den südlichen Abschnitt mit der Variante 3 im nördlichen Abschnitt

–         beidseitige Gehwege im gesamten Fahrbahnverlauf

–         südlicher Abschnitt: Längsparken auf der Ostseite

–         nördlicher Abschnitt: Senkrechtparken auf der Ostseite

–         62 Stellplätze, davon 5 für Schwerbehinderte (unter Berücksichtigung von Fahrradabstellplätzen)

 

Für die Bäume im Randbereich des Alten Friedhofs und entlang der Straße An den Wurthen wird derzeit ein Baumgutachten einschl. Wurzelgutachten erstellt. Ein Baumgutachterbüro wurde beauftragt, um drohende Konflikte zwischen Tiefbauarbeiten Gehweg/Leitungen/Straße einerseits und Baumwurzeln/Krone/Baumvitalität andererseits zu ermitteln.

 

In der Straße An den Wurthen liegt ein vermutetes Bodendenkmal. Erforderliche Untersuchungen sowie Dokumentation und Bergung eventueller Befunde werden berücksichtigt.

 

Nach erfolgter Abstimmung zwischen den beteiligten Fachämtern wird seitens der Verwaltung die Variante 4 als Vorzugsvariante für die weitere Planung mit folgender Begründung empfohlen:

 

• Beidseitige Gehwege für eine erhöhte Sicherheit für Fußgänger durch eine verkehrssichere Führung und Reduzierung der Fahrbahnquerungen
• Längsstellplätze vor den vorhandenen Wohngebäuden ermöglichen Be- und Entladen vor den Häusern ohne zusätzliche Fahrbahnquerung und schaffen etwas mehr Abstand zwischen Fahrbahn und den Wohnungen. Die Senkrechtstellplätze der Variante 3 am Alten Friedhof bergen hohes Konfliktpotenzial bzgl. des Ein- und Ausparkens in Verbindung mit der Zu- und Abfahrt vom Knotenpunkt und beeinträchtigen den Wurzelbereich der Bäume in größerem Umfang.
• Vor der neuen Wohnbebauung des B-Plangebietes werden keine Senkrechtstellplätze angelegt, die den Aufenthalt in den Neubauten eventuell beeinträchtigen.
• Für das Baufeld Straße An den Wurthen / Ecke Hafenstraße kann das Bringen und Abholen der Personen für die Tagesklinik und die Warenanlieferung günstig erfolgen.

 

 

Hinweis: Die Angaben zur künftigen Stellplatzanzahl sind nicht verbindlich, da sich im Zuge der weiteren Planung Änderungen ergeben können, z.B. durch zusätzliche Baumpflanzungen und Fahrradabstellanlagen sowie das Freihalten von Sichtfeldern.