Beschlussvorlage der Politik (ö) - BV-P-ö/07/0152-01
Grunddaten
- Betreff:
-
Wohnungslosigkeit in Greifswald: Housing First als Paradigma prüfen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage der Politik (ö)
- Federführend:
- Politik
- Antragsteller/in:
- Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD-Fraktion
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Soziales, Jugend, Sport, Inklusion, Integration, Gleichstellung und Wohnen (SoA)
|
Beratung
|
|
|
17.01.2022
| |||
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Finanzen, Liegenschaften und Beteiligungen (FA)
|
Beratung
|
|
|
17.01.2022
| |||
●
Erledigt
|
|
Hauptausschuss (HA)
|
Beratung
|
|
|
31.01.2022
| |||
●
Gestoppt
|
|
Bürgerschaft (BS)
|
Beschlussfassung
|
|
Beschlussvorschlag
Die Bürgerschaft beschließt die Prüfung des Paradigmas „Housing First“ als komplexes Maßnahmenbündel zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit in Greifswald.
Insbesondere soll die WVG mbH für bis zu 10 Haushalte geeigneten Wohnraum identifizieren und die Voraussetzungen für das Gelingen eines künftigen Modellprojektes bestimmen. Neben der Bereitstellung von Wohnraum seien hier insbesondere die Prüfung der wirtschaftlichen Auswirkungen, die Förderfähigkeit, die Öffentlichkeitsarbeit und die Aspekte der sozialen Betreuung künftiger Projektteilnehmender genannt.
Im Rahmen dieser Prüfung ist eine Abstimmung mit Sozialverbänden und insbesondere mit der bestehenden Obdachlosenhilfe vorzunehmen. Die Prüfung der oben genannten Voraussetzungen für ein später zu entwickelndes Modellprojekt sollen im zweiten Quartal 2022 vorgestellt werden.
Beschlusskontrolle: Bürgerschaft 27.06.2022
Sachdarstellung
Die Ursachen für Obdachlosigkeit sind vielfältig und komplex. Ebenso gestaltet sich die Reintegration obdachloser Menschen häufig als schwierig, da gemischte Problemlagen sich gegenseitig blockieren. Der Housing First Ansatz versucht diese Gemengelage zu durchbrechen, indem obdachlosen Menschen ein weitgehend bedingungsloser Zugang zu Wohnraum eingeräumt wird. Zusätzliche sozialpsychiatrische Angebote (etwa bei Suchterkrankungen) sind für potenzielle Teilnehmende keine Pflicht, sollten aber in jedem Fall in einem Projektentwurf integriert werden.
Umfangreiche Literatur [1] beschreibt den Housing First Ansatz näher. Housing First Projekte existieren weltweit. Im europäischen Kontext konnte vor allem Finnland beeindruckende Erfolge erzielen [2]. Das Housing First Paradigma kann kontraintuitiv wirken und ist zweifelsfrei keine Universallösung. Empirisch zeigt sich jedoch dessen Effektivität. In Berlin ist im September dieses Jahres eine dreijährige Modellphase zu Ende gegangen. Evaluierende Zwischenberichte [3] ziehen ein sehr positives Fazit.
Die Antragsstellenden erkennen die große Leistung der WVGmbH in der
Bereitstellung von Wohnraum und der sozialen Integration von Menschen an. Die WVG ist mit ihren breiten Angeboten ein Garant dafür, dass Wohnungslosigkeit in Greifswald kein umfassenderes Problem ist. Nicht zuletzt die kürzlich veröffentliche Studie über die erwirtschaftete Sozialrendite des Unternehmens [4] kann hierfür als Beleg gesehen werden. Das bisherige Wirken der WVG kann daher als präventiver Faktor gegen Obdachlosigkeit verstanden werden.Kernproblem vieler Projekte zur akuten Bekämpfung von Wohnungslosigkeit ist jedoch die Beschaffung des geeigneten Wohnraums und die Integration der Projektangebote. Hier sehen die Antragsteller die WVG als starke Partnerin, die vermutlich noch mehr leisten kann, als bisher ohnehin schon. Die Antragsteller sehen die WVG weiterhin als finanziell hinreichend leistungsfähig an. Ein noch stärkeres Engagement gegen Wohnungslosigkeit passt zudem zum sozialen Anspruch der Gesellschaft.
[1] https://housingfirsteurope.eu/assets/files/2017/12/housing-first-guide-deutsch.pdf
[2] https://www.sueddeutsche.de/politik/berlin-obdachlosigkeit-finnland-1.5317163
[3] https://housingfirstberlin.de/wp-content/uploads/2020/10/Zwischenbericht_HFB_2020.pdf
Finanz. Auswirkung
Haushalt |
Haushaltsrechtliche Auswirkungen (Ja oder Nein)? |
HHJahr |
Ergebnishaushalt |
nein |
|
Finanzhaushalt |
nein |
|
|
Teil- haushalt |
Produkt/Sachkonto/ Untersachkonto |
Bezeichnung |
Betrag in € |
|
1 |
|
|
|
|
|
|
|||||
|
HHJahr |
Planansatz HHJahr in € |
gebunden in € |
Über-/ Unterdeckung nach Finanzierung in € |
|
1 |
|
|
|
|
|
|
HHJahr |
Produkt/Sachkonto/ Untersachkonto Deckungsvorschlag |
Deckungsmittel in € |
1 |
|
|
|
Folgekosten (Ja oder Nein)? |
|
|
HHJahr |
Produkt/Sachkonto/ Untersachkonto |
Planansatz in € |
Jährliche Folgekosten für |
Betrag in € |
1 |
|
|
|
|
|