Beschlussvorlage der Politik (ö) - BV-P-ö/07/0200-01
Grunddaten
- Betreff:
-
Digitales Gedenkbuch für die Opfer des Holocaust
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage der Politik (ö)
- Federführend:
- Politik
- Antragsteller/in:
- SPD-Fraktion
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
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Ausschuss für Bildung, Kultur, Universität, internationale Beziehungen und Wissenschaft (BiA)
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Beratung
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09.03.2022
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●
Erledigt
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Hauptausschuss (HA)
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Beratung
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21.03.2022
| |||
●
Gestoppt
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Bürgerschaft (BS)
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Beschlussfassung
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|
Beschlussvorschlag
Die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald beauftragt den Oberbürgermeister, ein Konzept für ein digitales Gedenkbuch (Arbeitstitel: „Die Greifswalder Opfer des Holocaust“) erarbeiten zu lassen. In Form einer Homepage mit eigener Domain sollen die Namen und Daten der Greifswalderinnen und Greifswalder, die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung wurden, abrufbar sein.
Sachdarstellung
Es ist Aufgabe der Universitäts- und Hansestadt eine vielfältige und breite Erinnerungskultur zu pflegen, die die Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft in unserer Stadt würdigt, das Gedenken pflegt, es lebendig und dynamisch hält und das Wissen um die Stadtgeschichte zwischen 1933 und 1945 zeitgemäß an die jüngeren Generationen vermittelt und weitergibt.
Im Jahr 2021 wurde in Deutschland das Jubiläumsjahr „1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ begangen. Auch in Greifswald möchten wir an die im Holocaust ermordeten Greifswalderinnen und Greifswalder erinnern. Allein 74 Jüdinnen und Juden (Stand: 1. Januar 2018) hatten ihren Wohnsitz in Greifswald (https://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/index.php/gemeinden/e-g/767-greifswald-mecklenburg-vorpommern, https://tagderbefreiung.info/wp-content/uploads/2020/05/J%C3%BCdisches-Leben-in-Greifswald-Zusammenstellung-Antifa-Greifsald-2013.pdf, https://www.greifswald.de/de/.galleries/41-kulturamt/Flyer_1700-Jahre-juedisches-Leben_2021_final.pdf)
Sie wurden verfolgt, hier ermordet oder von hier aus deportiert und an anderen Orten ermordet, oder sie emigrierten in Nachbarländer, wo sie einige Zeit später während der deutschen Besatzungsherrschaft interniert, deportiert und ermordet wurden.
Bislang befindet sich nur sehr versteckt ein Gedenkstein in unserer Stadt. Uns ist sehr daran gelegen, dass diese Daten nun zeitgemäß digital auf einer Homepage zugänglich gemacht werden.
Das biografische Gedenkbuch mit dem Arbeitstitel „Die Greifswalder Opfer des Holocaust“ entreißt die Namen der verfolgten und ermordeten jüdischen Frauen, Männer und Kinder, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderungen, den politisch Aktiven aber auch aller anderen Opfer des Nationalsozialismus dem Vergessen und hält die Erinnerung an sie wach. Zu ausgewählten Personen oder Familien könnten neben den Lebensdaten auch exemplarisch Fotos, Dokumente und/oder Kurzbiografien angezeigt werden. Die inhaltliche Konzeption soll bei der Mahn- und Gedenkstätte liegen, die auch eine kurze inhaltlich-historische Einführung beisteuern sollte. Einführung und Kommentar sollten zusätzlich in englischer Sprache abrufbar sein.
Das so entstehende Online-Gedenkbuch ist aus unserer Sicht ein nachhaltiger, würdevoller und ernsthafter Beitrag im Nachgang zum Jubiläumsjahr und von hoher Bedeutung für eine lebendige Erinnerungskultur der Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Zudem wird damit die Digitalisierung ein weiterer Gewinn für die kulturelle Bildung gerade auch jüngerer Menschen geschaffen.
Die Homepage soll auch eine kurze Einordnung durch einen Landesrabbiner der Jüdischen Gemeinde und einen Historiker enthalten. Die Stadtverwaltung soll dafür die erforderliche digitale Infrastruktur (Domain, Speicherplatz) zur Verfügung stellen.
Zeitgleich soll in einer Kooperation zwischen Kataster- und Vermessungsamt ein digitaler Stadtplan „Stolpersteine in Greifswald“ erstellt werden, in dem Menschen verschiedener Opfergruppen (politischer Widerstand, religiöse Verfolgung, Gewerkschafter, Homosexuelle usw.) berücksichtigt sind.
Finanz. Auswirkung
Haushalt |
Haushaltsrechtliche Auswirkungen (Ja oder Nein)? |
HHJahr |
Ergebnishaushalt |
Ja |
2023 |
Finanzhaushalt |
Ja |
2023 |
|
Teil- haushalt |
Produkt/Sachkonto/ Untersachkonto |
Bezeichnung |
Betrag in € |
|
1 |
09 |
2.8.1.0.00.0/ 56291000/ 30000.41600 |
Honorare u.a. (Variante 1) |
35.300 |
|
2 |
09 |
2.8.1.0.00.0 / 56291000/ 30000.416000 |
Honorare u.a. (Variante 2) |
21.300 |
|
|
|||||
|
HHJahr |
Planansatz HHJahr in € |
gebunden in € |
Über-/ Unterdeckung nach Finanzierung in € |
|
1 |
2023 |
0 |
36.800 |
-35.300 |
|
2 |
2023 |
0 |
21.300 |
-21.300 |
|
|
HHJahr |
Produkt/Sachkonto/ Untersachkonto Deckungsvorschlag |
Deckungsmittel in € |
1 |
2023 |
Mittel müssen in ausreichender Höhe im Haushaltsentwurf 2023/24 berücksichtigt werden |
|
2 |
2023 |
Mittel müssen in ausreichender Höhe im Haushaltsentwurf 2023/24 berücksichtigt werden |
Folgekosten (Ja oder Nein)? |
Ja |
|
HHJahr |
Produkt/Sachkonto/ Untersachkonto |
Planansatz in € |
Jährliche Folgekosten für |
Betrag in € |
1 |
2023f |
2.8.1.01.00.0 / 56243200 / 56243.40036 |
0 |
Jährliche Unterhaltung und Wartungskosten |
1.500 |
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
---|---|---|---|---|---|
1
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(wie Dokument)
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419,6 kB
|