Beschlussvorlage der Verwaltung - 05/46

 

Der Hauptausschuss beschließt zur Umsetzung des Konjunkturprogramms II die außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von 84.900,00 € für die Finanzierung der Erweiterung des Caspar-David-Friedrich-Zentrums.

 

Vor der Umsetzung der Maßnahme ist zum Auszug und zum künftigen Standort der Greifengalerie eine einvernehmliche Lösung anzustreben.

Die seit 1993 bestehende Friedrichsche Seifensiederei wurde mit Mitteln der Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung zum Caspar-David-Friedrich-Zentrum ausgebaut und wird seit 2004 durch die Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft betrieben. Es dient mit einer Dokumentationzu Leben und Werk sowie seiner Familie und zur Geschichte seines Geburtshauses der Erinnerung an den in Greifswald geborenen weltweit bekannten Maler der deutschen Romantik.

Mit dem Ausbau des Vorderhauses aus Mitteln des Konjunkturpakets II besteht nun die Möglichkeit, das gesamte Quartier, auf dem das Geburtshaus des Malers stand, für die angemessene Popularisierung seines Lebens und Werkes zu nutzen. Diese Erweiterungspläne waren bereits Anliegen bei der Gründung der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft durch die Universitäts- und Hansestadt Greifswald und die Universität im Jahre 1999. Erste Entwurfsplanungen für Erweiterung um das Vorderhaus liegen seit 2006 vor (von Büro Stappenbeck Leipzig).

 

Folgende Eckpunkte für die künftige Betreibung des Caspar-David-Friedrich-Zentrums bleiben bzw. werden Bestandteil des zu erweiternden Leihvertrags mit der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft:

 

-          Das Gebäudeensemble Lange Straße 57 und Turmgasse bleibt im Besitz der

Universitäts- und Hansestadt Greifswald.

-          Der mit der Gesellschaft bestehende unbefristete Mietvertrag von 2003 (B549-36/03 vom 17.3.2003) wird um das Vorderhaus erweitert.

-          Die Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft sorgt für die Betreibung des Friedrich-Quartiers (Offenhaltung, Veranstaltungsangebote und Öffentlichkeitsarbeit).

-          Zur Deckung der Betriebskosten (Strom, Heizkosten, Wasser etc.) stehen Zuschüsse aus dem Unterabschnitt 0.34000 zur Verfügung.

-          Projektkosten- incl. Personalkostenzuschüsse werden auf Antrag gewährt;

-          zur Erfüllung des Betreiberkonzepts kann sich die Gesellschaft mit Genehmigung der Universitäts- und Hansestadt Greifswald Dritter bedienen.

 

Folgekosten nach Fertigstellung werden im Unterabschnitt 34000 dargestellt (s. Anlage 2). Dabei handelt es sich bei den Betriebskosten in Höhe von 20.000€  für das erweiterte Zentrum  um einen Schätzwert, da die Planungen für die technische Ausrüstung noch nicht abgeschlossen sind. Für die Werterhaltung sind vorerst 2.500€ veranschlagt. Die Einnahmen aus Mieten und Pachten von 6.100€ werden sich ab  2011 bis auf 2.000€ Betriebskostenvorauszahlung verringern, da dann das gesamte Quartier als C.-D.-Friedrich-Zentrum genutzt wird.

Die jetzigen Projekt- und Personalkostenzuschüsse, für die der Gesellschaft auch Landesmittel zur Verfügung stehen,  werden weiterhin in Höhe von 12.500€ geplant und gem. Haushaltlage ausgereicht.

Die Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft erbringt Eigenleistungen für  die Nutzungs- und Ausstattungskonzeption des künftigen Zentrums.  Für die Ausstattung selbst werden einmalig 20.000€ für 2011 eingeplant, da damit  auch Zuwendungen Dritter eingeworben werden müssen.

Die künftige Summe für die Verzinsung des Anlagekapitals und die Abschreibung  kann erst nach Fertigstellung benannt werden und wird dann gem. des Neuen Kommunalen Rechnungswesens aufgenommen.

 

Die Aufmerksamkeit auf das Caspar-David-Friedrich-Zentrum wird durch die Verlegung der Eingangssituation in die Lange Straße erhöht, die erweiterten Ausstellungsflächen und Präsentationsräume schaffen Platz für eine vertiefende Dokumentation zu Leben und Werk Friedrichs. Die Besucherfrequenz wird damit gesteigert werden, die heute bei ca. 6000 p.a. liegt. Die große Internationalität der Besucher/innen ist im Gästebuch des Caspar-David-Friedrich-Zentrums eindrücklich nachzuvollziehen.

Die Synergien zum Pommerschen Landesmuseum und zum C.-D.-Friedrich-Institut der Universität werden durch die Qualitätssteigerung des Quartiers verbessert.

 

 

Die Verwaltung der Universitäts- und Hansestadt Greifswald befindet sich mit dem

von der Gesellschaft erarbeiteten Konzept zur Einrichtung des Vorderhauses in

Übereinstimmung, da das Caspar-David-Friedrich-Zentrum erfolgreich geführt wird.

 

Mit Schreiben vom 2. April 2009 stellte das Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung nunmehr Finanzmittel (85 % der Gesamtkosten) für die Maßnahme „Sanierung des Gebäudes Caspar-David-Friedrich-Zentrum Lange Straße 57“ in Aussicht. Eigenmittel der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft stehen für das Bauvorhaben nicht zur Verfügung. Eine außerplanmäßige Ausgabe zur Umsetzung der Maßnahme des Konjunkturprogramms II ist erforderlich.

 

 

Unvorhersehbarkeit / Unabweisbarkeit der außerplanmäßigen Ausgabe

 

Der vorliegende Beschluss schafft die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen, um möglichst schnell die durch die BauBeCon Sanierungsträger GmbH beantragte und durch das Land

M-V genehmigte Maßnahme zur Umsetzung des Zukunftsinvestitionsgesetzes (Konjunkturpaket II) durchzuführen.

 

Aus dem Sinn und Zweck des Zukunftsinvestitionsgesetzes ergibt sich, dass die Ausgaben

sowohl unvorhersehbar als auch unabweisbar sind.

 

 

Finanzierung

 

	HH-Stelle		Verbale Beschreibung und Bemerkung
1	1.30000 983000		Sanierung Lange Str. 57 – CDF-Zentrum
	geplant	vorhanden		Bedarf	Rest	Jährl. Kosten
1	0	0		84.900,00 €		ca. 24.500,00 €
Deckungsquelle
	HH-Stelle		Verbale Beschreibung und Bemerkung
1	1.61500 361300		Zuweisung Land - Rückbauprogramm
	geplant	vorhanden		Bedarf	Rest	Jährl. Kosten
1	0	84.903,87		0	84.903,87

 

 

Anlagen: 1.  EXTRA Informationsblatt der CDFG Pläne zur Erweiterung und Sanierung des CDF-  Zentrums Lange Straße 57 2.  Folgekosten  im UA 34000  Friedrichsche Seifensiederei

 

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