Beschlussvorlage der Verwaltung - 05/463

Der Oberbürgermeister wird beauftragt im Zuge der Planungen für ein Parkhaus an der Holzgasse eine Überplanung für folgende städtebauliche Bereiche vorzubereiten:

-          Wallanlagen Abschnitt Mühlentor bis Pulverturm (Fangenturm)

-          Fußgängerquerung des Hanserings zwischen Platz der Freiheit und Museumshafen

Dabei sollen die im städtebaulichen Rahmenplan Innenstadt/ Fleischervorstadt 2004 geforderten diesbezüglichen Maßnahmen (insbesondere unter den Pkten. 6.2.1.4, 7.5, 9.3.1, 9.4 und 9.5.3) umgesetzt werden.

Als elementar wichtige Maßnahme wird im Städtebaulichen Rahmenplan von 2004 mehrfach die Schließung des Wallgürtels insbesondere zwischen Mühlentor und Pulverturm (Fangenturm) genannt. Ziel dieser Maßnahme soll sein, wieder eine durchgängige Erlebbarkeit der stadtprägenden Wallanlagen von den Credneranlagen über den Kastanien- und Lindenwall über den Schießwall bis zum Museumshafen zu schaffen. Es soll möglich werden, auf einem Fuß- und Radweg in der grünen Wallanlage und entlang der Hafenpromenade die gesamte Innenstadt zu umgehen bzw. zu umfahren.

Das entspricht den Vorstellungen der im Wesentlichen im 19. Jahrhundert erfolgten Umgestaltung der mittelalterlichen Wallanlage zur Flaniermeile, die bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts gepflegt wurde.

Mit dem Beschluss zur Prüfung des Parkhaus-Standortes an der Holzgasse (B258-12/10) bietet sich die große Chance, die im Städtebaulichen Rahmenplan geforderten Maßnahmen für den Bereich der Wallanlagen zwischen Mühlentor und Pulverturm in einem großen Gesamtentwurf umzusetzen.

Wenn ein Parkhaus an diesem Standort geplant wird, sollte sich Greifswald dem Besucher, der die Innenstadt von dort aus zu Fuß betritt, attraktiv präsentieren. Der genannte Abschnitt der Wallanlagen wird mit dem Bau eines Parkhauses nicht nur für die Gäste, die per Schiff am Museumshafen anlanden, sondern auch für viele Kfz-Fahrer zum ersten prägenden Eindruck der Stadt.

Die Fußgänger müssen den Hansering gefahrlos in Nähe ihrer parkenden Kfzs überqueren können. Dafür muss eine weitere Querungsmöglichkeit des Hanserings geschaffen werden. Bei Betreten des Innenstadtrings sollten die Menschen dann von der als solche erkennbaren grünen Wallanlage empfangen werden.

Die Querung der Wallanlagen durch die Löfflerstraße wäre mit einer verkehrsberuhigenden Maßnahme zu lösen.

Neben den Gästen der Stadt erhalten auch die Greifswalder Bürgerinnen und Bürger einen hohen Freizeitwert aus einem durchgehenden Grünring um die Stadt. Entsprechend sollte dieser Wallabschnitt für Spaziergänger attraktiv gestaltet und mit Bänken, die z.B. einen Blick auf die Marienkirche oder den Museumshafen erlauben, und Spiel- bzw. Verweilelementen für Kinder und Erwachsene versehen werden.

Bei den Planungen ist unbedingt die Universität mit einzubeziehen, da sie in diesem Wallabschnitt Gebäude besitzt, deren Gestaltung und zukünftige Funktion in die Planungen einfließen müssen. Die derzeit vor der Mensa vorhandenen Parkplätze sind durch neue Elemente der Stadtgestaltung zu ersetzen, die die historische Wallanlage erkennen lassen. Auch hier ist eine enge Koordination mit der Universität erforderlich.

Zu berücksichtigen sind bei den Planungen auch die Interessen der Kollwitz-Grundschule sowie des Hortes, die beide darauf angewiesen sind, einen Teil der Wallanlage als Sportfläche zu nutzen. Dies muss daher in Zukunft gewährleistet sein; zumal eine Sportanlage bei entsprechender Gestaltung den Freizeitwert der Wallanlagen für alle Bürgerinnen und Bürger erhöhen könnte.