Beschlussvorlage der Verwaltung - 05/502
Grunddaten
- Betreff:
-
Atomstromfreie Stadtwerke Greifswald GmbH
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage der Verwaltung
- Federführend:
- Import
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Zuständigkeit | NA |
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Geplant
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Hauptausschuss (HA)
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Beratung
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Geplant
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Senat (S)
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Beratung im Senat
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Geplant
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Bürgerschaft (BS)
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Beratung
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16.05.2011
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Geplant
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x(bis 2014-06-30) Ausschuss für Bauwesen und Umwelt
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Beschlussfassung
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06.09.2011
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Beschlussvorschlag
Die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald beauftragt den Oberbürgermeister im Hinblick auf atomstromfreie Stadtwerke Greifswald GmbH folgende Punkte zu prüfen:
1. Bis zu welchem Termin ist es möglich den Einkauf von Strom auf zertifizierten Ökostrom umzustellen (z.B. nach VdTÜV-Basisrichtlinie Ökostromprodukte), um so auf die Nutzung von Atomstrom zu verzichten?
2. Welche möglichen Konsequenzen hätte das auf die Entwicklung des Strompreises (in Cent pro kw/h)?
Woraus ergeben sich eventuelle zusätzliche Kosten?
3. In welchem Umfang wollen die Stadtwerke Greifswald GmbH in Anlagen zur Energieerzeugung, insbesondere in Anlagen, die auf Erneuerbaren Energien basieren, investieren?
4. In welchem Umfang können die Erträge aus den E.E.-Anlagen zur Senkung der Strompreise beitragen?
5. Wie begründen sich ggf. Mehrkosten gegenüber den vier anerkannten Ökostrom-Anbietern?
Anbieter / Grundpreis pro Monat / Verbrauchspreis pro kWh
EWS Schönau 6,90 € / 23,90 ct/kWh
Greenpeace Energy 8,90 €/ 24,80 ct/kWh
Lichtblick 8,95 €/ 23,64 ct/kWh
Naturstrom 7,95 €/ 22,50 ct/kWh
6. Existieren im Bereich der Stadtwerke Sozialtarife für Strom und Wärme?
Wenn ja, wie viele EinwohnerInnen machen davon Gebrauch?
Wenn nein, ist an die Einführung von Sozialtarifen gedacht worden?
Die Ergebnisse der Prüfung sollen im Ausschuss für Bau und Umwelt im September 2011 vorgestellt werden.
Sachdarstellung
Die Stadtwerke Greifswald GmbH sind ein verlässlicher Partner für Strom- und Gaslieferungen, die Versorgung mit Wasser und Fernwärme sowie die Entsorgung von Abfällen. Gleichzeitig übernimmt sie Aufgaben der öffentlichen Daseinsfürsorge wie die Bereitstellung des kostenintensiven ÖPNV und den Betrieb des Freizeitbades.
Andererseits ist sie auch für die Umsetzung der Energiewende von großer Bedeutung. Fernwärmekonzepte lassen sich nur kommunal organisieren.
Fast 50 % des Stroms werden durch eigene umweltfreundliche auf Gas basierende Blockheizkraftwerke erzeugt. Der Beteiligung an einem Windpark-Projekt hat die Bürgerschaft am 01. Nov. 2010 zugestimmt.
Jedoch betrug der Anteil der Kernenergie an den Stromlieferungen im Jahr 2009 6%. Das sind für uns 6% zu viel. Denn auch diese 6% verursachen radioaktiven Abfall, der irgendwo zwischen- bzw. endgelagert werden muss.
Tausende Menschen demonstrierten im Dezember 2010 und Februar 2011 in Greifswald gegen die Castortransporte nach Lubmin und auch für eine Wende in der Energiepolitik - weg von der Atomkraft.
Dies sollten wir entsprechend ernst nehmen und so schnell wie möglich den Bezug von Atomstrom beenden.
