Beschlussvorlage der Verwaltung - 05/974

Die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald beauftragt den Oberbürgermeister:

Anlässlich des 60. Jahrestages wird die Universitäts- und Hansestadt Greifswald eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der ehemaligen DDR durchführen.

Zitat: „Befreiung zu erleben und sie selber gestalten zu dürfen, darüber geht nichts.“

Das waren die Worte des Bundespräsidenten Joachim Gauck als er am 10.08.2012 zum Rostocker Ehrenbürger ernannt wurde.

Befreiung haben die mutigen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern, die sich am 17. Juni 1953 für Freiheit und Demokratie auf denStraßen erhoben haben, nicht erlebt. Aber es war ein erster Schritt auf einem langen Weg, das scheinbar Unmögliche wahr werden zu lassen. Dieser erste Schritt sollte hinreichend gewürdigt werden.

2013 begehen wir den 60. Jahrestag dieses Tages, an dem sich die Menschen in der damaligen DDR gegen die Beschränkungen ihrer persönlichen Freiheiten zur Wehr setzten. Die Demonstrationen auch in den drei Nordbezirken waren ein sichtbares Zeichen für den Willen nach Freiheit.

Es kam an vielen Orten zu Aktionen gegen den Unterdrückungsapparat der SED-Regierung.

In Teterow kam es zur Befreiung politischer Gefangener, in Grabow fanden Demonstrationen auf dem Markt statt und am 18. Juni 1953 legten die Werftarbeiter in Wismar, Warnemünde, Rostock und Stralsund die Arbeit nieder.

Der Volksaufstand 1953 wurde schließlich durch sowjetisches Militär und kasernierte Volkspolizei der DDR unter Einsatz von Waffengewalt niedergeschlagen. Verhaftungen und Schauprozesse folgten.

Der 17. Juni 1953 hat gezeigt, dass es zu jeder Zeit mutige Menschen gab, die sich gegen Unterdrückung und Freiheitsentzug auflehnten. Dies gilt es, ins Gedächtnis zu rufen. Bisher wird an die Ereignisse in Mecklenburg-Vorpommern öffentlich kaum erinnert. Deshalb wollen wir eine zentrale Veranstaltung durchführen, in welcher an den 17. Juni 1953 erinnert wird.