Beschlussvorlage der Verwaltung - 06/216

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Zur Sicherung der Arbeit des Vereins „Pommersche Literaturgesellschaft“ fördert ihn die UHGW 2015-2016 mit jährlich EUR 6.144. Die Bürgerschaft begrüßt und unterstützt Bestrebungen um eine organisatorische Zusammenarbeit der Greifswalder Literaturhäuser.

 

Finanzierung:

 

Reduzierung Zuschuss Vermarktungszwecke Stadthalle

 

Hilfsweise: Entnahme aus der zweckgebundenen Kapitalrücklage

 

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Sachdarstellung

Seit ca. 20 Jahren pflegen der Greifswalder Fallada-Verein und sein Nachfolger, die Pommersche Literaturgesellschaft, das Erbe des in Greifswald geborenen Schriftstellers Hans Fallada. Am 19. November dieses Jahres wurde ihr aufgrund ihrer Tätigkeit der Kulturförderpreis des Landes MV zugesprochen.

 

Bisher konnte der Verein die Fallada-Wohnung in der Steinstraße kostenfrei nutzen. Die wurde ihr durch den leider mittlerweile verstorbenen Besitzer des Hauses, Klaus Michel aus Neumünster, ermöglicht.

Unter den neuen Eigentumsverhältnissen ist die Pommersche Literaturgesellschaft nun mit der Zahlung einer Miete und Betriebskosten in Höhe von insgesamt EUR 520 p. m. konfrontiert, eine Zahlung, die sie nicht regelmäßig leisten kann. Durch den oben genannten Zuschuss ermöglicht ihr die UHGW die Fortsetzung ihrer erfolgreichen und preisgekrönten Tätigkeit.

Einen gerade mit dem Kulturförderpreis des Landes ausgezeichneten Verein sollte die UHGW nicht im wahrsten Sinne des Wortes im Rege stehen lassen, nämlich obdachlos. Die Arbeit und die Wirkung des Vereins sind mit der Fallada-Wohnung eng verknüpft.

 

Der Verein veranstaltete in den letzten 20 Jahren für eine breite Öffentlichkeit viele Lesungen, Vorträge, Ausstellungen und in Zusammenarbeit mit der Universität auch etliche Tagungen, die Falladas Werk popularisierten und erforschten. Das Haus gibt Einheimischen und Touristen immer wieder erneut Einblicke in Leben und Werk des berühmten Schriftstellers, bietet Studenten und Schülern Projekte für ihre schulische Arbeit. Unterstützt wurde die Tätigkeit nicht zuletzt durch die Söhne Hans Falladas, die des Öfteren mit Lesungen im Fallada-Haus zu Gast waren.

 

Die Pommersche Literaturgesellschaft als Betreibergesellschaft hat in den letzten Jahren den Kontakt mit der Universität verstärkt, indem sie z.B. Kunststudenten zu Projekten anregte und im Hause studentische Arbeiten ausstellte. Da Fallada auch für Kinder schrieb, gab es viele Lesungen auch der Kindergeschichten, die oft auch mit dramatischem Spiel verbunden waren. Einmal im Jahr veranstaltet die Gesellschaft Fallada-Tage im Umkreis des Geburtstages des Schriftstellers, die sich seit vielen Jahren einer guten Resonanz erfreuen. Inzwischen hat die genannte Literaturgesellschaft auch eine umfangreiche Bibliothek zu Fallada und anderer pommerscher Autoren aufgebaut, parallel dazu gibt es eine elektronische Datenbank mit über 2000 Einträgen. Sie stellt auf diesem Gebiet eine wertvolle Ergänzung des Pommerschen Landesmuseums dar. Die Literaturgesellschaft widmet sich aber auch dem aktuellen Literaturbetrieb, fördert Autoren Mecklenburg-Vorpommerns sowie deren in der Region ansässigen Verlage. Gemeinschaftsprojekte gab es dabei bisher mit dem Greifswalder Literaturhaus Vorpommern, wobei sich die genannte Gesellschaft auch für den in Greifswald geborenen Schriftsteller Wolfgang Koeppen engagierte. Hervorzuheben ist auch die Pflege der pommerschen Literaturgeschichte sowie die Herausgabe des Pommerschen Jahrbuchs für Literatur, die Unterstützung des Studententheaters wie Veranstaltungen in Verbindung mit dem Greifswalder Stadttheater in Form von Nachlesen im Fallada-Haus. Im Zusammenhang mit Projekten „Literatur im Raum“ war die Literaturgesellschaft aktiv bei der Erstellung von Gedenktafeln zu Autoren, die in Greifswald wirkten z.B. für den Dadaisten Richard Hülsenbeck und sorgte besonders in den 90er Jahren für die Popularisierung der Moderne durch DADA-Feste und Surrealismus-Lesungen.

 

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Beschlüsse

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08.12.2014 - Bürgerschaft (BS)