Beschlussvorlage der Verwaltung - 06/730

Die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald beschließt:

Der Tierpark Greifswald e.V. erhält zweckgebunden als Eigenanteil für die dringend notwendige Sanierung des Tierparkteichs, zu der auch die Spülfeldherrichtung, eine Bio-Kompostieranlage und eine Teichbelüftung gehören, in den Haushaltsjahren 2017 und 2018 zusammen insgesamt bis zu 196.000 Euro.
Die Auszahlung dieser zweckgebundenen Mittel ist an die Fördermittelzusage für das bei INTERREG VA beantragte EU-Projekt des Tierparks zur Umweltbildung gebunden, zu dem die Sanierung des Teiches gehört.

Der Greifswalder Tierpark ist seit Jahren beliebtes Freizeitziel für Greifswalder Bürger_innen. Er erfreut sich insbesondere bei jungen Familien aus allen Stadtteilen wachsender Beliebtheit.
In den vergangenen Jahren wurden viele Tieranlagen aufgewertet und artgerecht umgebaut. In diesem Jahr wurde für Wildtiere, wie sie immer wieder im Tierpark von Bürger_innen abgegeben werden, eine Wildtierauffangstation im Tierpark gebaut. Diese Wildtierauffangstation ist die einzige im Landkreis und wird zum Landeszootag am 20.07.2016 von Herr Minister Dr. Backhaus übergeben. Der Bau wurde vom Land mit 30.000 Euro gefördert.

Jetzt ist die Sanierung des Tierparkteichs dringend erforderlich.
 

Der Teich ist verschlammt, eine gute Wasserqualität nicht mehr gewährleistet. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Lebenswelt im Teich, sondern auch auf die Aufenthaltsqualität für die Besucher_innen im Tierpark (Wasserspielplatz, Geruchsbelästigung).
 

Eine Sanierung des Teichs ist so kostenintensiv, dass sie nur mit Hilfe von Fördermitteln finanziert werden kann. Daher beantragt der Tierpark Greifswald e.V. über INTERREG VA Fördermittel für ein Umweltbildungsprojekt, zu dessen Bestandteilen auch die Sanierung des Teiches gehört. Bei erfolgreicher Antragstellung wäre ein Fördersatz von 85% der förderfähigen Ausgaben (veranschlagte Gesamtsumme: 1.306.199,09 Euro – geförderter Anteil: 1.110.269,23 Euro) möglich.
 

Die Leiterin des Tierparks Greifswald hat dieses Projekt bereits in den letzten Sitzungen des Finanz- und Umwelt- und Bauausschusses vorgestellt. Zum vorgestellten Projekt kommt jetzt noch eine Teichbelüftung hinzu, die langfristig dafür sorgen soll, dass der Teich nicht mehr verschlammt. Damit werden zukünftige aufwändige Sanierungen in ca. 10-15-jährigem Turnus vermieden und sparen somit für die Zukunft viel Geld.
 

Der Call für das Projekt ist im September 2016. Bis dahin muss der Verein die geforderten Eigenmittel nachweisen.

Erster Schritt soll bei diesem Projekt die Umweltbildung werden, die für alle Förderprogramme von INTERREG VA unabdingbare Voraussetzung ist. Dafür werden in der Planung insgesamt 84.073,36 Euro (Bauernhof Stallgebäude, Kinderbauernhof, Öffentl. Lehrgarten, Kräutergarten im TP, Naturerlebnis- und Sinnesstationen im TP) veranschlagt.

Die jährlich eingeworbenen Drittmittel in erheblichem Umfang (2014 rund 43.000 Euro, 2015 über 64.000 Euro) reichen hierfür nicht und werden für den laufenden Betrieb benötigt.
 

Der zweite Schritt wird dann die Sanierung des Teichs sein. Dieser soll in den Jahren 2017 und 2018 erfolgen. Hierfür werden Eigenmittel in Höhe von 111.856,50 Euro (Teichsanierung, Spülfeld+öffentl. Lehrpfad/Biotop, Kompostierung) veranschlagt.

Die Stadt Greifswald als Verpächter des Grundstücks, auf dem sich der Tierpark befindet, muss nicht nur in dieser Funktion, sondern auch im Namen der vielen Bürger_innen, die den Tierpark besuchen, an einer Sanierung des Teichs interessiert sein. Steigende Geruchsbelästigung und Gefährdung der Gesundheit durch Blaualgen sind existentielle Gefahren für den Tierpark. Die geplante Installierung einer Teichbelüftung soll außerdem nachhaltig dafür sorgen, dass zukünftige Sanierungen vermieden werden. Damit werden langfristig Kosten für Tierpark und Stadt gespart.
Daher soll die Stadt die erforderlichen maximal 196.000 Euro in zwei Jahresscheiben zur Verfügung stellen. Diese Investitionsmittel müssen aber nur dann ausgereicht werden, wenn dem INTERREG VA-Antrag stattgegeben und die EU-Fördermittel im erforderlichen Umfang genehmigt werden.