Beschlussvorlage der Verwaltung - 06/922
Grunddaten
- Betreff:
-
Verkehrssicherheit von größeren Lieferfahrzeugen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage der Verwaltung
- Federführend:
- Import
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Gestoppt
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Ausschuss für Bauwesen, Umwelt, Infrastruktur und öffentliche Ordnung
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Beratung
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17.01.2017
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Geplant
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Senat (S)
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Beratung im Senat
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Gestoppt
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Ausschuss für Bauwesen, Umwelt, Infrastruktur und öffentliche Ordnung
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Beschlussfassung
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07.03.2017
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Sachdarstellung
Bundesverkehrsministerium und ADFC sind sich einig: Ohne Sicherheitsausrüstung (Assistenzsysteme) ist die Zahl der beim Abbiegen verletzten oder gar getöteten Radfahrenden nicht zu verringern.
10 % aller Unfälle gehen laut bundesamtlicher Statistik auf das Konto „Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren“. (https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/TransportVerkehr/Verkehrsunfaelle/Tabellen/FehlverhaltenFahrzeugfuehrer.html )
Bei insgesamt sinkenden Zahlen wird der Anteil getöteter Radfahrender bei Unfällen auf Deutschlands Straßen immer höher. Während die Assistenzsysteme zum Schutz der Insassen vor allem von Oberklassefahrzeugen immer besser werden, ist der radfahrende Mensch nach wie vor ungeschützt riesigen PS-starken Boliden mit Sichtbeschränkungen ausgesetzt. Nur Motorradfahrende sterben noch häufiger.
„Neben einem Lastwagen gerät ein Radler schnell in Lebensgefahr: „Der Fahrradweg rechts neben einem Sattelschlepper ist immer im toten Winkel“, sagt der Münchner Unfallforscher Wolfram Hell. „Der Lastwagenfahrer kann den Radler nicht sehen. Keine Chance.““
https://www.welt.de/wissenschaft/article137931728/So-lassen-sich-Fahrraeder-und-Lastwagen-versoehnen.html
„Zusammenstöße mit rechts abbiegenden Lkw führen selbst bei langsamer Fahrt häufig zum Tod von Radfahrern und Fußgängern, wenn sie vom Lkw überrollt werden. Zusätzliche Rückspiegel gegen den toten Winkel oder seitliche Verkleidungen hatten nicht die erhoffte Wirkung.
Aus Untersuchungen der Bundesanstalt für Straßenwesen ist bekannt, dass Lkw-Fahrer beim Abbiegen häufig damit überfordert sind, alles im Blick zu behalten. Abbiege- und Bremsassistent warnen, wenn beim Rechtsabbiegen Radfahrer oder Fußgänger im rechten Seitenraum übersehen werden und bremsen bei Gefahr den Lkw bis zum Stillstand ab.
Der ADFC fordert die generelle Ausstattung von Lkw mit solchen Assistenzsystemen. Nach einer Studie des niederländischen Verkehrsministeriums reicht eine Warnung des Lkw-Fahrers allein nicht aus, um die Kollision oder das Überrollen zuverlässig zu verhindern. Da solche Unfälle sich bei geringen Geschwindigkeiten ereignen, oft sogar beim Anfahren, ist ein automatisches Bremsen bei Gefährdung von ungeschützten Verkehrsteilnehmern vertretbar.
http://www.adfc.de/ueberlebenstechnik/ueberlebenstechnik
"Radfahrer und Fußgänger sollen nach dem Willen des Bundesverkehrsministeriums besser vor schweren Unfällen mit abbiegenden Lastwagen geschützt werden. «Die Problematik des toten Winkels bei Lkws oder Bussen ist lange bekannt», sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Katherina Reiche (CDU) der Nachrichtenagentur dpa. Sie sprach sich dafür aus, dass elektronische Warnsysteme zumindest für neu zugelassene Laster verpflichtend werden, sobald die Technik zuverlässig einsetzbar ist. Derartige Assistenzsysteme machen Fahrer darauf aufmerksam, wenn Radler oder Fußgänger seitlich in die Nähe ihres Fahrzeugs geraten.“
https://www.polizei-nrw.de/media/Dokumente/Behoerden/Duisburg/VKU_9_2014.pdf