Beschlussvorlage der Verwaltung - 06/861

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Der Hauptausschuss der Universitäts- und Hansestadt Greifswald beschließt:

 

  1. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die Herstellung einer Bronze-Büste von Dr. Carl Paepke und ihre Platzierung auf der Stele des Carl-Paepke-Denkmals auf dem Carl-Paepke-Platz zu veranlassen.
  2. Die offizielle Übergabe des damit dann vollständigen Denkmals soll am 12. Juli 2017, dem 150. Jahrestag seiner ersten Einweihung, erfolgen.
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Sachdarstellung

Bürgermeister Greifswalds Dr. Carl Paepke (1797-1858) hat sich um verschiedene Infrastrukturmaßnahmen (Gasanstalt, Hafenbau, Wasserleitung, Eisenbahn) Greifswalds verdient gemacht.

Herausragend war dabei sein Einsatz zur Anbindung Greifswalds an das Eisenbahnnetz (1863).

 

Ihm zu Ehren wurde am 12. Juli 1867 bewusst in Bahnhofsnähe ein Denkmal mit seiner Büste errichtet und eingeweiht. 1942 wurde die Bronzebüste für die Herstellung von Kriegsmaterial eingeschmolzen.

Dem Beschluss der Bürgerschaft vom 16. September 2013 folgend wurde der Bahnhofsvorplatz am 1. November 2013 wieder zum „Carl-Paepke-Platz“.

Im Frühjahr/Sommer 2016 wurde der Platz grundlegend neu gestaltet, die Stele aber ohne Büste aufgestellt.

Das Denkmal ist nun ohne Büste auf dem Carl-Paepke-Platz wiedererrichtet worden. Es ist ohne Büste ein unvollständiges Denkmal.

 

Wie war das mit der Eisenbahn für Greifswald?

Zitat aus der Diplom-Arbeit von Frau Claudia Förste (2009):

"In Deutschland begann das Eisenbahnzeitalter im Jahr 1835. Die Eisenbahn erreichte Vorpommern erstmalig durch den Bau der Eisenbahnstrecke Berlin – Stettin, die 1843 eröffnet wurde. Mit der Ankunft der Eisenbahn in Stettin, hofften alle größeren Städte in Vorpommern auf einen Eisenbahnanschluss. Besonders die Hafenstädte Anklam, Greifswald und Stralsund sahen die Vorteile für eine effektivere Transportmöglichkeit ihrer Handelsgüter.

In Greifswald wurde am 17.02.1844 ein Eisenbahn-Komitee gegründet, um sich für einen eigenen Trassenanschluss einzusetzen. Der Vorsitzende dieses Komitees war Dr. jur. Johann Gottfried Carl Päpke, der 1846 Bürgermeister von Greifswald wurde. Bei der Linienführung zwischen Berlin und Stralsund fiel die Wahl auf die Trasse Stralsund - Greifswald mit Anschluss an die Berliner- Stettiner Eisenbahn. 

Erst am 21.06.1861 gab es die Erlaubnis zur Anlage einer Eisenbahnlinie von Angermünde nach Stralsund durch Wilhelm I. Im August 1861 begannen in Angermünde die Bauarbeiten. Im Jahr 1862 gelangte der Bahnbau nach Greifswald und 1863 wurde die gesamte Bahnstrecke, einschließlich des Greifswalder Bahnhofes in Betrieb genommen. 

Die Vorteile durch den Bau der Eisenbahn waren für Greifswald hauptsächlich die Förderung des Handels und des Reisens, also eine bessere Mobilität von Personen und Gütern. Darüber hinaus wurden Arbeitsplätze geschaffen, was zu einem gewissen Wohlstand der arbeitenden Klasse führte. Dies war unter anderem Dr. Päpke zu verdanken. Er setzte sich hartnäckig für den Bau der Eisenbahn mit einer Linienführung über Greifswald ein. Die Eröffnung der Bahn erlebte er nicht mehr, er starb 1858, fünf Jahre davor. Nach seinem Tod wollte man ihm für seine Verdienste ein Denkmal setzen. Die Wahl des Standortes sollte laut Schreiben von Professoren und Kaufleuten an den Magistrat von Greifswald in der Nähe des Bahnhofes erfolgen."

[Quelle: Diplomarbeit: „Vom Platz zum Platz ....“ Claudia Förste, 2009 (Hochschule Neubrandenburg)]

 

Im November 2016 wurden an alle Mitglieder der Bürgerschaft, des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Kultur, des Ausschusses für Bauwesen, Umwelt, Infrastruktur und öffentliche Ordnung und der OTV Innenstadt eine Chronik zu Carl Paepke, zur Geschichte des Carl-Paepke-Denkmals und eine Foto-Zusammenstellung per Email übersandt.

 

Mittel zur Umgestaltung des Carl-Paepke-Platzes von insgesamt 420.000 EUR (zum größten Teil Städtebaufördermittel, davon 30.000 EUR für Kunstwerke) stehen bis zum April 2017 zur Verfügung.

Die Entscheidung im Hauptausschuss schafft gegenüber einem Beschluss der Bürgerschaft einen Zeitgewinn von 3 Wochen.

 

 

 

 

 

 

Finanzierung

Städtebauliches Sondervermögen 161 „Innenstadt und Fleischervorstadt“

Investitionsplan – Maßnahme 11: Umgestaltung Grünanlage ehemaliger ZOB

 

 

Teilhaushalt

Produkt-Sachkonto

Bezeichnung

Betrag in EUR

1

16

51103020 /

52692000

Investitionsanteil für öffentlich

nutzbare Objekte

30.000,00

 

Folgekosten

 

Ja                  Nein:

 

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Anlagen

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Beschlüsse

Erweitern

26.04.2017 - Ortsteilvertretung Innenstadt (OTV In)

Erweitern

13.06.2017 - Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur