Beschlussvorlage der Verwaltung - 06/1772

Die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald bittet den Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder zu prüfen, ob und an welchem Ort im Stadtgebiet anlässlich des 250. Geburtstages ein Denkmal zu Ehren von Ernst Moritz Arndt errichtet werden kann.

Die Diskussionen über den Namenspatron der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald haben gezeigt, dass es einem großen Anteil der Bevölkerung Greifswalds und des Umlands wichtig ist, die geschichtlichen Hintergründe des Lebens und Wirkens des gebürtigen Pommern Ernst Moritz Arndt hervorzuheben. Ernst Moritz Arndt, der als Schriftsteller ein bedeutender Lyriker war, war zunächst an der Greifswalder Universität als Professor tätig und später in Bonn, wo er auch als Rektor der Universität wirkte. Arndt trat in seinem politischen Wirken u.a. für die Abschaffung der Leibeigenschaft, gegen die Fremdherrschaft in Deutschland und für ein geeintes Deutschland ein. Dementsprechend gehörte er 1848/49 dem ersten frei gewählten deutschen Parlament, der Frankfurter Nationalversammlung an. Wegen seiner politischen Überzeugungen verlor Arndt im Zuge der sog. „Demagogen-Verfolgung“ in Folge der „Karlsbader Beschlüsse“ für viele Jahre seine berufliche Existenz, bevor er 1840 rehabilitiert wurde.

Um die Verdienste von Ernst Moritz Arndt zu würdigen, wünschen die Einbringer eine Ehrung in Form der Aufstellung eines Denkmals im Stadtgebiet. Hierdurch soll das weit über Pommern hinausstrahlende Wirken von Arndt in würdiger Form herausgestellt werden, was bereits durch die Benennung einer Schule und einer Straße in Greifswald offiziell erfolgt.

In Kenntnis der Schwierigkeiten beim Denkmal für Caspar David Friedrich in der Lappstraße soll der Oberbürgermeister in einem ersten Schritt bei der Findung eines würdigen Platzes für die Aufstellung einer Arndt-Statue zuarbeiten. 

Die Prüfung soll so rechtzeitig abgeschlossen sein, dass die Einbringer in Auswertung des Ergebnisses eine weitergehende Beschlussvorlage in die konstituierende Sitzung der dann neu gewählten Bürgerschaft einbringen können.