Informationsvorlage - 04/978
Grunddaten
- Betreff:
-
Erweiterung und Modernisierung der Gebäudeleittechnik im Zuge der Errichtung des Technischen Rathauses
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Informationsvorlage
- Federführend:
- Import
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Geplant
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Senat (S)
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Beratung im Senat
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Erledigt
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Ausschuss für Finanzwesen, Beteiligungsgesellschaften und Eigenbetriebe, Arbeitsmarkt, Liegenschaftsangelegenheiten
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Beratung
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Geplant
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x(bis 2014-06-30) Ausschuss für Bauwesen und Umwelt
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Beratung
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Erledigt
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Hauptausschuss (HA)
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Beschlussfassung
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Sachdarstellung
1. Allgemein
Die Wärmeversorgung der öffentlichen Gebäude der Universitäts- und Hansestadt Greifswald erfolgt durch die Fernwärme Greifswald GmbH mit Fernwärme (ca.70 %) und über Kesselanlagen, die sich im Eigentum der Stadt befinden und vom Immobilienverwaltungsamt betrieben und überwacht werden. Der Gesamtwärmeverbrauch betrug mit Beginn der Erfassung 1994 32.524 MWh.
Durch umfangreiche, planmäßig durchgeführte bauliche Maßnahmen wie:
- Fassadendämmung (Schulen in Schönwalde II, Sporthallen I und IV)
- Erneuerung der Fenster (fast abgeschlossen)
- Drempeldämmung (Schulen, Sporthallen I und IV)
- Einbau moderner Kesselanlagen (12 Objekte)
- Einbau von Thermostatventilen in allen Objekten
- Heizkreistrennung, separate Heizzonen (15.Objekte)
- Isolierung der Hauptverteilungsleitungen (20 Objekte)
- Aufbau einer Gebäudeleittechnik (15 Heizungsanlagen aufgeschaltet)
- Erneuerung von Warmwassernetzen (4 Kita’s)
aber auch durch Aufgabe von Gebäuden konnte der Verbrauch im Abrechnungszeitraum bis 2007 auf 16.159 MWh reduziert werden.
Der Abschluss eines Rahmenvertrages für Wärmelieferung mit der Fernwärme Greifswald GmbH, zum 01.01.2004 und die damit verbundene Neuberechnung der Anschlusswerte ergaben bei den städtischen Heizkosten eine jährliche Einsparung 214.224 EUR beim Grundpreis für die Wärmelieferung.
2. Gebäudeleittechnik (GLT)
1993 wurde im Rahmen der Errichtung der Kesselanlage und Heizzentrale für die Krull- Schule mit dem Aufbau einer GLT im damaligen Hochbauamt begonnen. Bis 1999 wurden 15 Heizungs- und Lüftungsanlagen aufgeschaltet. Der durch die GLT erreichte Anteil an der Gesamteinsparung beträgt derzeit ca. 525 MWh pro Jahr.
Ohne Optimierung der Heizungsanlagen mit der GLT erfolgt die Regelung der Wärmeversorgung durch HA- Stationen bei Fernwärme und bei Kesselanlagen für Gas und Öl gleichermaßen nach einer Fahrkurve, die in Abhängigkeit von der Außentemperatur und der Zeit einmal eingestellt wird.
Diese Regelung ist für die privaten Abnehmer z.B. den Wohnungsbaugesellschaften, ausreichend, da hier die Feinregelung der Raumtemperaturen bewusst und sparsam durch die Mieter mit Hilfe der Thermostatventile erfolgt.
Im öffentlichen Bereich ist die technische Ausstattung der Gebäudeheizungsanlagen, die Nutzung und das Nutzerverhalten sehr unterschiedlich. Da die Außentemperaturfühler der HA- Stationen und Kesselanlagen nur auf die Temperatur reagieren, nicht aber auf Wind und Feuchtigkeit und die einzelnen Objekte unterschiedliche bauphysikalische Eigenschaften haben, ist eine ständige Anpassung der Wärmeversorgung an die jeweilige Witterungslage in allen städtischen Objekten erforderlich.
Diese Energieverbrauchsoptimierung ist nur mit der GLT über moderne und zeitgemäße Regelarmaturen in den Gebäudeheizungsanlagen zu realisieren und ist ein ständiger Prozess. Überheizungen und die damit verbundenen Mehrverbräuche an Heizenergie werden mit der GLT sichtbar und lassen sich nur durch aktive Einflussnahme auf die Anlagenparameter (Heizzeiten, Vorlauftemperaturen, Fahrkurven usw.) vermeiden. Bereits bei einer um ein Grad höheren Raumtemperatur steigt der Heizenergieverbrauch um 6 %. Ein großer Anteil des noch vorhandenen Einsparpotenzials lässt sich bei extremen Witterungsbedingungen (Überheizung) und in den Übergangszeiten am Beginn- und Ende der Heizperiode durch einen Teillastbetrieb erschließen. So konnte z.B. in der Nexö-Schule der Heizenergieverbrauch durch den Einsatz der GLT und Heizkreistrennung (separate Heizzonen) um über 30 % gesenkt werden.
3. Ermittlung Einsparpotenzial Objekte ohne GLT
Für die noch nicht auf die Gebäudeleittechnik aufgeschalteten städtischen Objekte wurde ein Einsparvolumen von ca. 1.350.715 kWh ermittelt, das ist auf der Preis-basis vom 01.07.2008 eine jährliche Einsparung an Heizkosten in Höhe von ca. 138.200,00 €.
Das noch zu erschließende Einsparpotenzial stellt sich wie folgt dar:
Schulen 51 %
Kita’s 25 %
Sporthallen 13 %
Sonstige Objekte 11 %
4. Finanzierung Einsparung Heizkosten pro Jahr:
2009 93.000,00 € 8.000,00 €
2010 249.000,00 € 81.000,00 €
2011 121.800,00 € 114.000,00 €
2012 138.200,00 € 138.000,00 €
Gesamt: 602.000,00 €
Diese Mittel werden von Amt 23 für die mittelfristige Finanzplanung beantragt.
Die Amortisation der Gesamtinvestition erfolgt bereits 2014.
Die geplante Errichtung des Technischen Rathauses mit der Konzentrierung der Verwaltung in diesem Objekt bietet optimale Voraussetzungen für die Realisierung dieses Vorhabens. Gleichzeitig bietet die Modernisierung und die Erweiterung der GLT Möglichkeiten für den weiteren Ausbau der Gebäudeautomation, wie z.B. die Übertragung von Zählerständen, die Steuerung von Beleuchtungsanlagen, Anzeige der Abweichungen von Normverbräuchen, die Überwachung von Einbruch- und Brandmelde- und Rauchabzugsanlagen sowie die Zugangskontrollüberwachung einzelner Objekte. Diese Maßnahmen führen zu weiteren Kosteneinsparungen in Bezug auf Energie, den Abschluss von Wartungsverträgen sowie anderen Anlagenkosten.