Beschlussvorlage der Verwaltung - BV-V/07/0057

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald beschließt den „Masterplan Stadtteile an der Küste“ gemäß Anlage 1.

Der Masterplan dient als strategische Grundlage für die weitere Entwicklung der Ortsteile Riems/Koos, Ladebow/Wieck, Eldena und Friedrichshagen. Die städtebauliche Entwicklung der Südmole mit den Anforderungen des Wassersports ist als Fokusthema integraler Bestandteil des Masterplans. Als Vorzugsszenario für die Südmole wird das Szenario 1 festgelegt.

Zur Koordinierung und Steuerung bei der Umsetzung der Masterplanergebnisse mit den insgesamt knapp über 80 Maßnahmen, davon 12 Leitprojekte, wird ein fachlich integriert arbeitendes Gremium einberufen. Dieses sollte aus Entscheidungsträgern der Verwaltung, ortsteilbezogener Politik und je nach Bedarf weiterer Akteure aus den Ortsteilen bestehen.

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Sachdarstellung

Im Blickpunkt der nun vorliegenden Masterplanung für die „Stadtteile an der Küste“ stehen die peripheren Ortslagen, die in den vergangenen Jahren teilweise eine „stadtinterne Suburbanisierung“ erfahren haben, mit Sonderfunktionen belegt sind (Riems) und erhebliche Infrastruktureinbußen verbuchen mussten:

  • Der 15 km nördlich liegende exterritoriale Stadtteil Insel Riems / Riemserort mit dem Hauptsitz der virologischen Forschungsstätte des Friedrich-Loeffler-Instituts.
  • Die Insel Koos als Naturschutzgebiet ebenso exterritorial gelegen.
  • Die weiteren ehemaligen eigenständigen Dörfer Ladebow, Wieck und Eldena, landschaftlich sehr attraktiv an der Dänischen Wiek gelegen.
  • Die dörfliche Siedlung Friedrichshagen, 10 km östlich der Altstadt und baulich-räumlich deutlich von der Stadt getrennt.

Bereits in älteren Planungsdokumenten der Stadt Greifswald[1] werden diese Ortsteile mit ihren Besonderheiten als eigene Struktureinheiten der Stadt betont. Die genannten Stadtteile wurden jeweils im 20. Jahrhundert eingemeindet (1939 Ladebow, Wieck, Eldena; 1956 Riems / Koos; 1961 Friedrichshagen).

Trotz der ortsteilbezogenen Besonderheiten gibt es verbindende Elemente:

  1. Wahrnehmung wichtiger Funktionen für die Gesamtstadt: Forschung und Entwicklung, Gewerbe, Verkehr, Tourismus & Naherholung, Wohnen, Kultur, Natur.
  2. Ausdünnung von Infrastrukturen (Schule, Kita, Versorgung) in den vergangenen Jahren.
  3. Städtebauliche Defizite und unklare Perspektiven, z.B. Südmole in Wieck.
  4. Fehlende aktuelle Rahmenplanungen und Entwicklungskonzepte für die jeweiligen Ortsteile.

Diese gemeinsame Problem- und Interessenlage führte 2015 / 2016 während der Erarbeitung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes Greifswald 2030plus zur Gründung einer selbst initiierten Arbeitsgruppe der politischen Ortsteilvertretungen Riems, Ladebow/Wieck, Eldena und Friedrichshagen. Diese Arbeitsgruppe firmierte unter dem durchaus auch doppeldeutig zu verstehenden Arbeitstitel „AG Ortsteile am Rande der Stadt“. In einem engagierten Planungsprozess mit den Ortsteilvertretern wurden je Ortsteil zentrale Themen und die wichtigsten Vorhaben herausgearbeitet. Diese Ergebnisse wurden am 28.06.2016 in einer gemeinsamen Beratung mit der Verwaltungsspitze sowie der Bürgerschaftspräsidentin diskutiert und sind als Programmatik in das ISEK Greifswald 2030plus aufgenommen und von der Bürgerschaft einstimmig beschlossen worden.[2] Ebenso wurde im Umsetzungsprogramm des ISEK beschlossen, diese Ergebnisse zu konkretisieren und einen Masterplan „Ortsteile am Rande der Stadt“[3] zu erarbeiten.

Im Masterplanprozess wurden aufgrund der räumlichen Konfiguration Themen des Stadt-Umland-Raumes, gesamtstädtische Themen sowie Themen auf Ortsteilebene aufgegriffen.

Als thematischer und räumlicher Fokus-Baustein ist die weitere touristische, wassersportliche und städtebauliche Entwicklung der Südmole Wieck zu nennen. Auslöser dieses Planungserfordernisses waren die Diskussionen und offenen Fragen zu den langfristigen Perspektiven der auf der Südmole ansässigen Wassersportvereine und weiterer Nutzer. Deren Anforderungen konnten aber nicht isoliert betrachtet werden, sondern sollten mit den Planergebnissen mit der weiteren städtebaulichen, verkehrlichen und touristischen Entwicklung der Südmole in Einklang gebracht werden. (vgl. hierzu Kapitel 3.1.5 und Plan Nr. 3.5.1-1 im Masterplan).

Die Beauftragung der Bietergemeinschaft Planungsbüro Morgenstern aus Greifswald und mediamare consulting aus Eichwalde (bei Berlin) erfolgte im März 2018. Nach einer Dokumenten- und Datenanalyse, einer intensiven Vor-Ort-Erfassung durch die Planer inklusive Ortsteil-Begehungen mit Bürgern und Ortsteilvertretern wurde bis November 2018 ein abgestimmtes Strategiepapier mit den wichtigsten Zielaussagen und -plänen vorgelegt (vgl. Kap. 2 des Masterplans). Eine gesonderte Abstimmung zur Südmole mit den Wassersportvereinen fand am 26.10.2018 statt. Am 19.11.2018 wurde das Strategiepapier im ersten öffentlichen Workshop vorgestellt und in Ortsteil-Arbeitsgruppen weiter qualifiziert. Die Hinweise aus dem Workshop sowie die folgenden schriftlichen Stellungnahmen wurden in einem planerischen Abwägungsprozess aufgenommen (vgl. Kap. 2.3). Im nächsten Arbeitsschritt erfolgte die Konkretisierung anhand von Vorhaben- und Maßnahmenplänen (vgl. Kap. 3.1) sowie der Auswahl und näheren Beschreibung von Leitprojekten als Objektdatenblätter (vgl. Kap. 3.2). Erneut wurden diese Ergebnisse mit den Akteuren und der interessierten Stadtöffentlichkeit rückgekoppelt. Hierzu wurde der zweite öffentliche Workshop am 27.06.2019 rege genutzt. Die dort artikulierten Anregungen und nachfolgenden Stellungnahmen konnten in die Planergebnisse integriert werden. Auch hierzu ist der Abwägungsprozess transparent dokumentiert (vgl. Kap. 3.3).

Der Masterplan „Stadtteile an der Küste“ umfasst insgesamt 80 Maßnahmenvorschläge, davon 12 Leitprojekte, die sich durch erhöhte Komplexität, besondere Bedeutung für die Ortsteil-, gesamtstädtische bzw. stadtregionale Entwicklung auszeichnen und teilweise auch sehr kostenintensiv sind. Um diese zahlreichen Maßnahmen und weiteren Abstimmungs- und Planungsaufgaben systematisch und koordiniert bearbeiten zu können, wird die Einrichtung eines fachlich integriert arbeitenden Gremiums zwischen Verwaltung, Politik und Akteuren empfohlen. Eine weitere Begleitung und Umsetzungssteuerung durch einen koordinierenden Ansprechpartner in der Stadtverwaltung ist notwendig, um Transparenz zu wahren sowie konkrete Zuständigkeiten und Aufgaben des Projektmanagements für die nächsten Umsetzungsschritte angehen zu können.


[1] Vgl. Stadtplanungsamt der Hansestadt Greifswald (1992): Gesamtstädtischer Rahmenplan, Stadtplanung aktuell, Nr. 7

[2] Vgl. ISEK Greifswald 2030plus (2017), Anlage 1.

[3] Auf Wunsch der AG wurde am 24.07.2017 beschlossen, den Titel in „Ortsteile an der Dänischen Wiek“ zu ändern.

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Finanz. Auswirkung

 

Haushalt

Haushaltsrechtliche Auswirkungen

(Ja oder Nein)?

HHJahr

Ergebnishaushalt

Nein

 

Finanzhaushalt

Nein

 

 

 

Teil-

haushalt

Produkt/Sachkonto/

Untersachkonto

Bezeichnung

Betrag in €

1

 

 

 

 

 

 

HHJahr

Planansatz

HHJahr in €

gebunden in €

Über-/ Unterdeckung

nach Finanzierung in €

1

 

 

 

 

 

 

HHJahr

Produkt/Sachkonto/

Untersachkonto Deckungsvorschlag

Deckungsmittel in €

1

 

 

 

 

Folgekosten (Ja oder Nein)?

 

 

 

HHJahr

Produkt/Sachkonto/ Untersachkonto

Planansatz

in €

Jährliche

Folgekosten für

Betrag in €

1

 

 

 

 

 

 

 

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Anlagen

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Beschlüsse

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27.08.2019 - Ausschuss für Sport - ungeändert abgestimmt

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27.08.2019 - Ausschuss für Bauwesen und öffentliche Ordnung - ungeändert abgestimmt

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28.08.2019 - Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Digitalisierung - in den nächsten Sitzungszyklus verschoben

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29.08.2019 - Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Nachhaltigkeit - in den nächsten Sitzungszyklus verschoben

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02.09.2019 - Hauptausschuss (HA) - in den nächsten Sitzungszyklus verschoben

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30.09.2019 - Ortsteilvertretung Riems (OTV Rie) - zur Kenntnis genommen

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01.10.2019 - Ortsteilvertretung Eldena (OTV El) - zur Kenntnis genommen

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01.10.2019 - Ortsteilvertretung Wieck und Ladebow (OTV WL) - ungeändert abgestimmt

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02.10.2019 - Ortsteilvertretung Friedrichshagen (OTV Fr)

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16.10.2019 - Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Digitalisierung - ungeändert abgestimmt

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17.10.2019 - Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Nachhaltigkeit - ungeändert abgestimmt

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21.10.2019 - Hauptausschuss (HA) - auf TO der BS gesetzt

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04.11.2019 - Bürgerschaft (BS) - ungeändert beschlossen