Beschlussvorlage der Politik (ö) - BV-P-ö/07/0209

Die Bürgerschaft beauftragt den Oberbürgermeister bei nächstmöglicher Gelegenheit für eine neu entstehende Straße, den Straßennamen „Straße des Handwerks“ vorzuschlagen.

Das Handwerk in Greifswald besteht aus über hundert Handwerksbetrieben mit weit über tausend Beschäftigten, es ist eine „Wirtschaftsmacht von nebenan“. Handwerker als lokal nachhaltig verankerte Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind in vielfältiger Weise ehrenamtlich engagiert und ein Eckpfeiler der Greifswalder Stadtgesellschaft. So bilden seit vielen Jahrhunderten Greifswalder Handwerksmeister den Vorstand der Peter-Warschow-Stiftung, welche soziale Zwecke in unserer Stadt unterstützt. Diese Leistung sollte durch eine „Straße des Handwerks“ gewürdigt werden. Als Zeichen der Verbundenheit mit dem Handwerk und dessen Wertschätzung gibt es einen solchen Straßennamen in Mecklenburg-Vorpommern in Neustrelitz seit November 2021, außerhalb unseres Bundeslandes bspw. im Landkreis Diepholz und in der Stadt Aurich (beides Niedersachsen). Greifswald wäre somit einerseits in guter Gesellschaft, aber gleichzeitig auch noch Vorreiter.

Im Jahre 2002 wurde ein Teil der Brandteichstraße, an dem sich der Greifswalder Standort der Siemens AG befand, in „Siemensallee“ umbenannt. Nur kurze Zeit später wurde dieser Standort als ml&s GmbH & Co. KG verselbstständigt, so dass an einer bewusst nach einem Unternehmen benannten Straße dieses Unternehmen selbst nicht mehr existierte. Eine solche Entwicklung ist bei einer zukünftigen „Straße des Handwerks“ nicht zu befürchten. Unabhängig von der Existenz einzelner Unternehmen besteht kontinuierlich eine enorme Vielfalt an Handwerksbetrieben in den verschiedensten Gewerken, das Handwerk ist und bleibt ein fester Bestandteil Greifswalds und sollte entsprechend gewürdigt werden. 

Begründung: