08.03.2022 - 9.3 Flächenentnahmen aus Pachtverträgen und Ausweit...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Wortprotokoll

Herr Kremer stellt die Prüfungsergebnisse kurz vor.

Er problematisiert, dass derzeit keine Möglichkeiten an Zuwachs von Ackerflächen für eine ökologische Bewirtschaftung in Höhe von 30% bis 2030 gesehen werden. Dies werde maßgeblich durch die Beschlusslage behindert, alle Flächen über 5 Hektar ausschreiben zu müssen. Ohne diese Verpflichtung könnte man diesem Ziel deutlich näher kommen, indem man z.B. Pächtern, die ihre Pachtflächen bereits ökologisch bewirtschaften und deren Pachtverträge demnächst auslaufen, mehr Flächen anbietet.

 

Herr Beil der GAI e.V. erhält Rederecht – kein Widerspruch.

Er sensibilisiert die Anwesenden für die Sorgen der Landwirte wegen zu hoher Weizen- und Spritpreise. Außerdem wirbt für die offene Gesprächsplattform mit den Landwirten an jedem 1. Montag des Monats per Videokonferenz.

 

Herr Professor Münzenberg hinterfragt, warum das Interesse nach einer ökologischen Landwirtschaft seitens der Landwirte so gering ist. Seien die Kosten für die Umstellung zu hoch oder der Prozess zu aufwendig?

Herr Kremer kann sich vorstellen, dass die Hürde in der Wirtschaftlichkeit gesehen wird. Damit ökologischem Ackerbau und Viehhaltung für die Landwirte hier in der Region attraktiv werde, müssten sie sicher sein, dass ihre Bio-Produkte gewinnbringend und dauerhaft am Markt nachgefragt werden und sie keine Verluste einfahren.

Herr Rappen ergänzt, dass auch mit bio-zertifiziertem Heu, wie es auf den Grünlandflächen produziert werden soll, schwierig sei, Abnehmer zu finden und Geld zu verdienen. Außerdem problematisiert Herr Rappen, dass hier ökologische Landwirtschaft auf den Flächen per Zwang betrieben werden soll, ohne den genauen Bedarf zu kennen. Vergessen sollte man nicht die konventionellen Bauern und ihre Betriebe.

Herr Professor Münzenberg betont, dass die Biolandwirtschaft nur graduell erhöht werden soll und die konventionellen Landwirte keineswegs verdrängt werden sollen. Er nimmt auf den Punkt der lokalen Vermarktung Bezug, der seiner Meinung nach der Schlüssel sei und ausgebaut werden sollte.

 

Herr Beil macht klar, dass der Sprung von extensiv konventionell bewirtschaftetem Grünland zum Biogrünland klein ist. Er berichtet, dass bereits heute einige konventionelle Landwirte Teilflächen mit modernster Technik, ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bewirtschaften – der Prozess sei graduell.

 

Herr König erinnert abschließend daran, dass sich die gesteckten Ziele, mehr ökologischen Ackerbau zu betreiben an den Vorgaben des Landes M-V orientieren und dass der hier eingeschlagene Weg der Flächenentnahme ein Vorschlag der Verwaltung gewesen ist. Er kann zudem nicht den Eindruck teilen, dass die Hürde ein fehlender Markt für regionale Produkte ist. Interessenten für ökologische Landwirtschaft rund um Greifswald, auch im großen Stil, gebe es und diese würden dies selbstverständlich auch marktwirtschaftlich aufziehen.

Frau von Busse nimmt einen Hinweis von Frau Nordt auf und würde es begrüßen, wenn der Newsletter der GAI e.V. auch die Mitglieder dieses Ausschusses erreicht. Sie bittet Herrn Beil an die Kanzlei der Bürgerschaft heranzutreten. Nachrichtlich: Homepage der Greifswalder Agrarinitiative (gai-ev.de).

 

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Abstimmungsergebnis:

 

zur Kenntnis genommen