Beschlussvorlage der Verwaltung - 06/115
Grunddaten
- Betreff:
-
Beantragung von Fördermitteln für die Umsetzung des Bauvorhabens „Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie“ (ehemals Bio- und PlasmaTechnikum)
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage der Verwaltung
- Federführend:
- Import
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Geplant
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Ausschuss für Finanzen, Liegenschaften und Beteiligungen
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Beratung
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06.10.2014
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Geplant
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Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur
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Beratung
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07.10.2014
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Geplant
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Ausschuss für Bauwesen, Umwelt, Infrastruktur und öffentliche Ordnung
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Beratung
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07.10.2014
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Geplant
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Hauptausschuss (HA)
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Beratung
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13.10.2014
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Erledigt
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Bürgerschaft (BS)
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Beschlussfassung
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27.10.2014
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Beschlussvorschlag
Die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald stimmt der Fördermittelbeantragung beim Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus des Landes Mecklenburg-Vorpommern auf Grundlage der vorliegenden Entwurfsplanung für die Realisierung des Vorhabens „Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie“ (ehemals Bio- und PlasmaTechnikum) zu.
Sachdarstellung
Das „Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie“ soll im Innenhof zwischen dem BioTechnikum Greifswald und dem INP Greifswald mit einer Nutzfläche von rund 5.500 m² am Universitätscampus und direkter Nähe zu branchenrelevanten Forschungseinrichtungen errichtet werden. Dieser Standort bietet beste Voraussetzungen für eine wissenschaftliche Profilierung und darüber hinaus die Chance besserer direkter wirtschaftlicher Effekte durch die Integration von Produktionsflächen, die es in diesem Maßstab dort noch nicht gibt. Damit wird der wesentliche Mangel, die erlangten Forschungsergebnisse auch in marktfähige Produkte umzusetzen, wirksam behoben. Etwa 240 neue Arbeitsplätze sollen in dem neuen Komplex entstehen.
Auf der Grundlage des Bürgerschaftsbeschlusses B276-14/11 vom 21.02.2011 wurden die beiden geplanten Vorhaben „Erweiterung BioTechnikum Greifswald“ und Errichtung eines Forschungs-, Dienstleistungs- und Gründerzentrums „PlasmaTechnikum“ zu einem Projekt zusammengeführt. Das Betreiberkonzept für das Vorhaben (ehemals Bio- und PlasmaTechnikum) wurde der Bürgerschaft zusammen mit den nächsten Arbeitsschritten am 02.04.2012 vorgestellt und fand deren Zustimmung.
Nach erfolgter europaweiter Ausschreibung wurden die Planungsleistungen durch die Planungsbüros Ludes Generalplaner (Berlin), ahw Ingenieure (Berlin) und Inros Lackner AG (Rostock) bis einschließlich der Entwurfsplanung erbracht.
Im IV. Quartal 2014 liegen nun die entsprechenden Unterlagen vor, mit denen kurzfristig der formelle Förderantrag beim Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern eingereicht werden kann. Für die Entwurfsplanung wurden rund 1,1 Mio. EUR aus dem städtischen Haushalt als Vorfinanzierung gebunden.
Die letztendliche Entscheidung über die Realisierung des Vorhabens obliegt der Bürgerschaft, wenn über den Förderantrag entschieden wurde und damit die Höhe der Förderung und der von der Stadt zu erbringende Eigenanteil feststeht. Bei Zustimmung der Bürgerschaft wird mit einem tatsächlichen Baubeginn im Jahr 2016 und der Inbetriebnahme im Jahr 2018 gerechnet.
Rot – Bestandsbau BioTechnikum
Grau – Bestandsbau INP
Grün – Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie – Bioökonomie
Blau – Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie – Plasmatechnologie
Ansicht aus Richtung der Universitätsapotheke
Grundriss Untergeschoss einschließlich 53 Parkplätzen
Grundriss Erdgeschoss mit Fermenterbereich und Produktionshalle Plasmatechnik
Die inhaltliche Ausrichtung des „Zentrums für Life Science und Plasmatechnologie“, die Branchen industrielle Biotechnologie (Bioökonomie) und Plasmatechnologie in einem Komplex zu verbinden, ist neuartig:
• Im geplanten Betriebsteil Plasma werden neben Büro- und Laborflächen Pro-duktionsflächen zur Verfügung gestellt, um neue Plasmaanwendungen zu testen, zur Einsatzreife in der Industrie zu bringen und marktreife Produkte in Serie zu produzieren. Dadurch soll die Entwicklung z. B. der Plasmaquellen oder Beschichtungsanlagen wesentlich vereinfacht, die Markteinführung von Produkten beschleunigt und das gesamte Ausgründungsgeschehen generell positiv beeinflusst werden. Darüber hinaus wird eine ca. acht Meter hohe Produktionshalle mit einer Kranbahn errichtet, die auch für größere Anwendungen im industriellen Maßstab die technischen Voraussetzungen erfüllt.
• Der „Biotechnologie-Bereich“ soll als weiteren Schwerpunkt des Bauvorhabens Forschungs-, Produktions- und Aufarbeitungsflächen für die industrielle Biotechnologie (Bioökonomie) beinhalten. Die industrielle Biotechnologie befasst sich mit der Nutzung von biotechnologischen Methoden für industrielle Produktionsverfahren und ist ein wesentlicher Entwicklungsschwerpunkt des EU-Forschungsförderprogrammes HORIZON 2020 . Durch die Nutzung nachwachsender Rohstoffe sollen in zunehmendem Maße Produkte aus erdölbasierten Rohstoffen ersetzt werden. Die Herstellung maßgeschneiderter Produkte (z.B. Enzyme) und die Optimierung von entsprechenden Produktionsverfahren ist ein Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt am Institut für Biochemie der Universität Greifswald, das direkt benachbart zum Bauvorhaben angesiedelt ist. Bereits jetzt ist im BioTechnikum Greifswald mit der Enzymicals AG eine Ausgründung des Instituts angesiedelt. Institut und Unternehmen pflegen eine Vielzahl von Industriekooperationen.
Die technische Anbindung des neuen Komplexes ist an den Bestandsbau des BioTechnikums geplant. Die BioTechnikum Greifswald GmbH ist eine mehrheitlich städtische Gesellschaft und soll auch das neue Zentrum bewirtschaften. Die vorgesehene infrastrukturelle Verknüpfung auch mit dem INP bietet sehr gute Voraussetzungen für eine effiziente Bewirtschaftung und Gesamtfunktionalität. Ein erweiterter Konferenzbereich mit Besprechungsräumen und Cafeteria soll den fachlichen interdisziplinären Austausch zwischen den Mietern und den umliegenden Forschungszentren fördern. Damit ist ein fließender Übergang zwischen wissenschaftlicher Tätigkeit und der unternehmerischen Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen gewährleistet. Forscher, Existenzgründer und etablierte (Groß-) Unternehmen können Hand in Hand zusammenarbeiten und voneinander profitieren. Die entstehenden Räumlichkeiten werden auf maximale Flexibilität in einer weitgehend modularen Bauweise so ausgerichtet, dass die Firmen ihre Anmietungen entsprechend ihrer Bedarfe anpassen können. So können beispielsweise Büros in einfache Labore umgewandelt und Bereiche miteinander verbunden werden. Die Haustechnik wird dafür entsprechend vorbereitet.
Die Kostenberechnung (siehe Anlage) weist einen Investitionsbedarf von rund 27,3 Mio. Euro aus. Hinzu kommen für die Ausstattung rund 3 Mio. Euro. Diese sollen nach aktueller Rücksprache mit dem Fördermittelgeber auch von der Stadt beantragt werden und nicht wie bislang angenommen vom BioTechnikum als Betreiber.
Für das Bauvorhaben sind derzeit im städtischen Haushalt im Finanzplanungszeitraum bis 2018 vorsorglich möglicher Kostensteigerungen durch Baupreiserhöhungen Ausgaben in Höhe von 33 Mio. EUR veranschlagt. Mit der vorliegenden Planung liegt erstmals eine belastbare Kostengröße vor. Abzüglich der Förderung des Landes und der bereits für die Entwurfsplanung über den kommunalen Haushalt verauslagten Mittel in Höhe von rund 1,1 Mio. Euro soll der Eigenanteil der Stadt vollständig kreditfinanziert werden und so in keiner direkten Konkurrenz zu anderen Vorhaben der Stadt stehen. Dafür ist eine gesonderte Kreditgenehmigung des Innenministeriums Mecklenburg-Vorpommern erforderlich.
Der derzeitige Planungsstand beinhaltet neben 53 Stellplätzen im Untergeschoss des neuen Zentrums ebenfalls die Erweiterung und Optimierung der vorhandenen Parkflächen neben der Zahnklinik in der Walther-Rathenau-Straße auf ca. 80 Stellplätze. Ein Parkhaus kann aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse auf dem städtischen Grundstück nicht wirtschaftlich vertretbar errichtet werden. Es ist daher vorgesehen, für die Inanspruchnahme weiterer Flächen in diesem Bereich mit der Ernst-Moritz-Arndt-Universität als Eigentümer der Nachbarflächen eine optimalere Lösung zu verhandeln.
Nach Vorliegen der Förderzusage und der Zustimmung der Bürgerschaft zum Bauvorhaben soll ab 2015 der Planungsprozess zur Erlangung der Baugenehmigung und Vorbereitung der Bauausführung fortgesetzt werden. Die bauseitige Umsetzung des Projektes ist in den Jahren 2016-2018 geplant. Die Inbetriebnahme soll noch im Jahr 2018 erfolgen.
Finanzierung |
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Teilhaushalt |
Produkt-Sachkonto |
Bezeichnung |
Betrag in € |
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HHJahr |
Planansatz HHJahr in € |
gebunden in € |
Über-/ Unterdeckung nach Finanzierung in € |
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HHJahr |
Produkt-Sachkonto Deckungsvorschlag |
Deckungsmittel in € |
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Folgekosten |
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Ja Nein: |
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HHJahr |
Produkt-Sachkonto |
Planansatz in € |
Jährl. Folgekosten für |
Betrag in € |
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Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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öffentlich
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146,3 kB
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