Beschlussvorlage der Verwaltung - 06/802

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald beschließt, eine Bewerbung für die Ausrichtung der Internationalen Hansetage zum nächstmöglichen Zeitpunkt an das Hansebüro in Lübeck zu schicken. Nach dem derzeitigen Stand der Anmeldungen ist eine Vormerkung frühestens für das Jahr 2037 zu erhalten.

 

Im Jahr 2021, ein Jahr vor der Bestätigung des Termins durch die Hansekommission, kommt der Beschluss zur Wiedervorlage. Dann wird über ein Finanzierungsmodell entschieden. In dem Zusammenhang wird der Oberbürgermeister beauftragt, bis dahin eine rechtsgültige Möglichkeit für eine Ansparung des voraussichtlichen Eigenanteils zu finden.

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Sachdarstellung

Mitglied im Städtebund „Hanse der Neuzeit“

www.hanse.org

1980 wurde in der niederländischen Stadt Zwolle die Hanse wiederbelebt und der Hansebund der Neuzeit gegründet. Ziel und Aufgabe war und ist es, „den Geist der Hanse als Lebens- und Kulturgemeinschaft lebendig zu halten. Durch die Traditionspflege und den lebendigen Austausch der Mitgliedsstädte möchte die Hanse einen Beitrag zur wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen und staatlichen Einigung Europas leisten.“

1278 erstmalig in einer Urkunde als Mitglied der Hanse genannt, trat die Universitäts- und Hansestadt Greifswald 1993 dem Städtebund „Hanse der Neuzeit“ bei. Seither präsentiert sich Greifswald auf den alljährlich stattfindenden Internationalen Hansetagen.

 

Internationale Hansetage als Tradition der Hanse

 

Zur Zeit der Hanse formten die Städte ihre bestehende Zusammenarbeit zu einer festeren Organisationsform um. Zentrales Organ waren die als „Tagfahrt“ benannten Hansetage, zu der sich die Vertreter der Hansetage trafen.

Seither sind die Internationalen Hansetage fester Bestandteil der heutigen „Hanse der Neuzeit“ und werden jährlich durch eine der Mitgliedsstädte ausgetragen.

Die Internationalen Hansetage haben sich über die vergangenen fast 3 Jahrzehnte stetig weiterentwickelt und wurden zu einem immer größeren Fest internationaler Begegnung und Kultur. Heutzutage treffen sich Hunderte Vertreter aus den Hansestädten und tauschen sich auf verschiedenen Foren aus.

 

Wesentliche Bestandteile der heutigen Internationalen Hansetage sind:

Historische Hansemarkt: Auf dem historischen Hansemarkt präsentieren sich die Mitgliedsstädte an Ständen, häufig in historischen Kostümen.

Mittelaltermarkt:  Auf diesem Markt wird die Lebensweise zu Zeiten des Mittelalters nachempfunden und für Gäste anschaulich gemacht.

Kulturprogramm: Auf den zahlreichen Bühnen im Zentrum der Hansestadt bieten Künstler ihre Musik, Tanz und Schauspiel dar.

Youth Hansa: Die Youth Hansa ist die Jugendorganisation der HANSE und somit ein fester Bestandteil der HANSE. Die Jugenddelegierten im Alter von 15 bis 26 Jahren werden alljährlich von den Hansestädten entsandt, um an den Delegiertenversammlungen der youthHansa auf den Hansetagen teilzunehmen.

HANSEartWORKS: Bildende Künstler aus den Hansestädten präsentieren ihre Kunstwerke unter einem speziellen Motto.

Wirtschaftsbund Hanse: Das Wirtschaftsforum wird genutzt, um Kontakte zu schließen, aktuelle Wirtschaftsthemen zu diskutieren und gemeinsame Projekte anzubahnen.

Empfänge der Städte: Die austragende Stadt sowie Lübeck empfangen auf jedem Hansetag die Delegierten der Hansestädte zu einem Essen.

Hanseparty und Helferfest: Ein Dank an die zahlreichen fleißigen Helfer sowie an die Standbetreuer wird in Form eines Abendessens inklusive Musik ausgerichtet.

Delegiertenversammlung: Vertreter aller Mitgliedsstädte treffen sich im obersten Organ der Hanse der Neuzeit.

 

Prozedere der Bewerbung

 

Jede Mitgliedsstadt der Hanse der Neuzeit kann sich um die Ausrichtung eines Internationalen Hansetages bewerben. §9 Abs.1  der Satzung der Hanse regelt das Antrags- und Vergabeverfahren wie folgt:

„Eine wesentliche Aufgabe der HANSE ist die Durchführung der Hansetage in zeitlich festzulegender Folge. Um die Austragung des Hansetages können sich die Mitglieder der HANSE bewerben. Bewerbungen sind schriftlich an das Hansebüro zu richten. Die Bewerbungen werden gesammelt und 15 Jahre vor dem Ausrichtungsdatum in der Delegiertenversammlung zur Abstimmung gestellt. 1 Jahr vor dem Abstimmungsdatum werden die Städten noch einmal gebeten, die Aufrechterhaltung ihres Antrages schriftlich zu bestätigen.“

Nach derzeitigem Anmeldestatus ist der nächste frei zu vergebene Termin eines Hansetages im Jahr 2037.

Bewirbt sich Greifswald für das Jahr 2037, wird in der Delegiertenversammlung 2022 über die Ausrichtung des Hansetages in 2037 entschieden.

Bis 2036 ist die Ausrichtung der Internationalen Hansetage an folgende Städte vergeben (exkl. 2035):

2018

Rostock

2019

Pskov (Russland)

2020

Brilon (Deutschland)

2021

Riga (Lettland)

2022

Neuss (Deutschland)

2023

Torun (Polen)

2024

Gdansk (Polen)

2025

Visby (Schweden)

2026

Stargard Szeczinski (Polen)

2027

Braunschweig (Deutschland)

2028

Stralsund (Deutschland)

2029

Wismar (Deutschland)

2030

Zwolle (Niederlande)

2031

Harderwijk (Niederlande)

2032

Elblag (Polen)

2033

Pskov (Russland)

2034

Kaliningrad (Russland)

2035

Edinburgh (Schottland) / Kaunas (Litauen) vorgemerkt – Entscheidung 2020

2036

Warburg (Deutschland)

2037

 

2038

Salzwedel

2039

Welikij Nowgorod (Russland)

2043

Lübeck (Deutschland) vorgemerkt; Entscheidung 2028

 


Kosten und Finanzierung vorheriger Hansetage / Einwohnerzahl und Besucherzahl pro Hansetage

Um einen Einblick in die Kosten- und Finanzierungssituation für die Ausrichtung vergangener Internationaler Hansetage zu bekommen, finden Sie anbei eine Auflistung:

 

 

HAT 2008

Salzwedel

HAT 2012

Lüneburg

HAT 2013

Herford

HAT 2014

Lübeck

HAT 2015

Viljandi

Einwohnerzahl

24.700

73.581

64.088

211.713

17.473

 

 

 

 

 

 

Gesamtkosten

1.129.000€

1.200.000€

610.000€

1.800.000€

484.084€

Einzelkosten

 

 

 

 

 

Programm

734.000€

336.000€

207.500€

543.400€

75.000€

Technik

 

129.000

205.000€

 

163.000€

Sicherheit

91.700€

94.000€

83.000€

 

 

Marketing

230.500€

243.000€

 

273.100

54.000€

Personalkosten

 

147.000

89.500€

718.000€

(2011-2014)

 

Infrastruktur

 

116.000

 

101.900€

 

Sonstiges

72.900€

111.000 €

25.000€

42.500€

146.000€

 

 

 

 

 

 

Finanzierung

 

 

 

 

 

Eigenanteil

774.000€

600.000€

130.000€

1.097.000€

313.403€

Spenden/

Sponsoring

220.000€

400.000€

197.000€

630.000€

67.300€

TN-Gebühren/Eintritt

32.800€

 

 

68.400€

 

Standgebühren

93.000€

200.000€

283.000€

 

103.000€

Sonstiges

9.200€

 

 

4.900€

 

 

 

 

 

 

 

Besucheranzahl

 

250.000

280.000

400.000

80.000

 

Die Zahlen wurden auf- bzw. abgerundet.

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Beschlüsse

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17.10.2016 - Ausschuss für Finanzen, Liegenschaften und Beteiligungen - nicht abgestimmt

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18.10.2016 - Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur - Empfehlung zur Überarbeitung der Vorlage

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01.11.2016 - Hauptausschuss (HA) - auf TO der BS gesetzt

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10.11.2016 - Bürgerschaft (BS) - mehrheitlich