16.08.2022 - 7.1 Zwischenstand Planungsvorhaben "Umgestaltung Ro...

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Wortprotokoll

Zur Umgestaltung Rosengarten informiert Herr Treber einleitend. Für diesen Vorentwurf sei im Herbst 2022 eine Bürgerbeteiligung geplant, dessen Ergebnisse in die Planung einfließen sollen. Frau Morgenstern vom gleichnamigen Planungsbüro stellt den Vorentwurf anhand einer Präsentation und eines Lageplans vor.

 

Frau Hübner fragt, ob die derzeitige Planung Bepflanzungen mit einheimischen Arten, Urban Gardening oder sogar mit trockenresistenten Pflanzen im Einklang mit der dortigen Tierwelt vorsieht. Frau Morgenstern verweist auf den Denkmalschutz in der Gartendenkmalpflege. Dies bedeute auf dieser Fläche, dass im Bereich des Brunnens ein Teil der dortigen immergrünen Gehölze belassen, ergänzt und das Bild mit Rosen abgerundet werde. Das Thema Wasserknappheit werde mitgedacht, da dort keine künstliche Bewässerung möglich sei. Rosen und Kräuter zusammen wären trockenresistent und bienenfreundlich. 

Weiter fragt Frau Hübner nach einem artenschutzrechtlichen Gutachten. Frau Morgenstern verneint dies, weil es nicht gefordert ist, und erklärt, dass es ein Baumgutachten gibt, welches Höhlungen und Ähnliches beachtet.

 

Frau Dr. Wölk fragt, ob im Bereich des Spielplatzes größere Bäume gepflanzt werden können, die Schatten spenden. Frau Morgenstern weist auf den Baumbestand am Rosengarten hin, die bereits eine entsprechende Größe haben. Im Bereich des Spielplatzes sehe die Planung Pergolen und eine Bepflanzung mit japanischen Kirschen vor. Eine Bepflanzung mit Bäumen direkt in der Spielfläche sei schwierig, da dieser derzeit mit einem wasserdurchlässigen, langlebigen EPDM-Belag geplant sei, der die Anforderung des Fallschutzes erfülle. Trotzdem könnte man über einen nebenstehenden Baum nachdenken, der eine breite Schattenkrone ausbilden könnte.

Herr Dr. Bittner und Herr König unterstützen diesen Vorschlag.

Herr Dr. Bittner regt in diesem Zusammenhang an, bei der Planung von B-Plangebieten zunächst einige exponierte Bäume zu pflanzen, sie wachsen zu lassen, um diese bei der Bebauung ins Umfeld zu integrieren.

 

Dr. Bittner fragt zur Einbindung der Fahrradstraße entlang des Rosengartens. Frau Morgenstern beschreibt den Ideenfindungsprozess, zusammen mit der oberen und unteren Denkmalpflege, wie im Rosengarten Platz für eine Radwegeführung für die Rathenau-Straße gefunden werden könnte. Ein Vorschlag sei die Verlegung des Fußgängerweges hinter die Bäume.

 

Herr Liedtke bittet um Beteiligung der Ortsteilvertretung und sensibilisiert dafür, dass dieses Thema kontroverse Diskussion mit Bürgern hervorrufen kann.

 

Frau Grubert würde die Einbindung eines Trinkbrunnens begrüßen.

 

Herr Wilde stellt Herrn Hörnke von der SKH-Planung aus Neubrandenburg vor, der die Entwürfe für die Querung der Rathenau-Straße per Präsentation vorstellt.

 

Es folgt eine Diskussion zu den Varianten. Folgende Punkte werden festgehalten:

. Es wird eine Variante für Radfahrer und Fußgänger vermisst, die für die Kreuzung dieser Straße ein Vorrecht genießen. Die Autos könnten nachrangig und stoßweise fahren.

. Kritisiert wird, dass die vorgestellten Varianten wiederum nur Kosten verursachen und keinen wirklichen Nutzen für diese hochfrequentierte Achse bringen.

. Bei dieser Planung müssen die Eigentumsverhältnisse der Flächen und Rahmenbedingungen wie den Denkmalschutz, die straßenverkehrsrechtlichen Belange und die Vorgaben aus den Regelwerken für die Anlage von Radwegeverkehrsanlagen berücksichtigt werden. Zudem gibt es real kein auffälliges Unfallgeschehen.

. Als innovatives Vorbild könnte ein Beispiel aus Duisburg dienen. Die Straße vor dem Theater als Verbindung zur Innenstadt ist dort als Spielstraße ausgewiesen worden und erlaubt somit den Fußgängern, diese zu queren, wann immer sie wollen. Autos und auch Busse fahren in Schritt- geschwindigkeit.

. Den Gehweg hinter die Bäume zu verlegen, schafft mehr Raum und entzerrt den Knotenpunkt. Bei der Variante Spielstraße müssten auch Fahrräder langsam fahren; kein Vorteil.

. Shared Space berücksichtigt alle Verkehrsteilnehmer und setzt auf gegenseitige Rücksichtnahme statt einer bloßen Bevorzugung für Kfz.

. Als Nebenstraße hat die Rathenau-Straße die Funktion, die Hauptstraßen in die Innenstadt zu entlasten. Eine Ampelanlage mit längerer Rotphase verursacht unnötig Wartezeiten und wirkt sich negativ auf den Quell- und Zielverkehr aus. Zudem befindet sich parallel zur Fahrradachse die Ausfahrt von Notarztfahrzeugen der Unimedizin.

. Lösungsmöglichkeiten wie den Ausschluss von Begegnungsverkehr, intelligente Bedarfs-LSA für Autofahrer oder auch Abpollerung der Straße gegenüber dem Autoverkehr sollten mitgedacht werden.

 

Herr Wilde gibt zu bedenken, dass ohne ein Votum des Bau- und Klimaausschusses keine Entwurfsplanung beauftragt und somit auch keine Beantragung für Fördermittel „Stadt-Land“ veranlasst wird. Sollte dies doch gewollt sein, müsste abgestimmt werden, wie der Austausch mit den Fraktionen zeitnah gelingen könnte. Die Bundesmittel seien tatsächlich nur abgreifbar, wenn das Vorhaben innerhalb von 2023 umgesetzt und abgerechnet werde.

 

Frau Wisnewski schlägt vor, dass die Verwaltung die Shared-Space-Variante nochmals prüft und in der nächsten Sitzung die Gründe darlegt, die ihrer Meinung nach dagegen sprechen.

 

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Anlagen